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  1. Beiträge anzeigen #141
    Kämpferin Avatar von Naram
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    Naram ist offline
    Dieser Vorschlag von Byggwir kam ihr sehr gelegen, denn obwohl sie nicht lange bei der Hütte waren, war ihr an diesem Ort nicht wohl. Es war ein schreckliches Verbrechen begangen worden. Auch Naram wollte hier weg. Also schulterte sie ihren Rucksack, befestigte an dessen Ende ihr Schwert und dann machte sie sich mit Byggwir auf den Weg.

    Zwar hatte es aufgehört zu regnen, doch war das Wetter nicht wirklich besser geworden. Am Himmel hingen immernoch dunkle, schwere Wolken und es kam Wind auf. Naram schaute in den Himmel und bemerkte, dass es jederzeit wieder mit dem Regenn anfangen könnte. Vielleicht sogar ein Gewitter. Also versuchten die beiden den Weg wieder zurückzugehen. Den Weg den sie gekommen waren, den Weg auf den sie sich so gefreut hatten.

    Wärend sie durch über den schlammigen, aufgeweichten Boden stapften und durch Pfützen maschierten wandte sich Naram wieder Byggwir zu welcher die ganze Zeit geschwiegen hatte.
    "Lass uns direkt den Weg zurück zum Hammerclan nehmen. Meine Ahnen können wir ein anderes Mal besuchen. Ich denke es ist einfach richtiger wenn wir wieder Richtung Clan gehen."
    Wärend sie auf eine Antwort wartete, beobachtete Naram die Gegend. Der Gedanke, dass Lodur von einem Ork getötet wurde, machte ihr Angst. Waren die Orks immernoch hier in der Gegend und wenn ja, wie viele waren sie?
    Gedankenverloren stapfte sie durch die Pfützen.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Byggwirs Körper fühlte sich taub an. Er spürte die Kälte nicht, die durch seine durchnässte Kleidung in seinen Leib zog. Er spürte den Wind nicht, der über sein Gesicht pfiff. Er spürte nur dumpfen Schmerz, der selbst den in seiner Schnittwunde übertraf. Verlust.
    Schritt für Schritt entfernte er sich weiter von der Hütte, in der seine Vergangenheit lag, und zu der er, wie er annahm, nie mehr zurückkehren würde. Zuviel Trauer war an diesen Ort gebunden. Zuviel Schmerz.
    Die Frage der Jägerin drang nicht direkt zu ihm vor, und er stapfte noch einige Zeit schweigend weiter, ziellos, ehe er ihre Worte verstand. Nach kurzer Überlegung nickte er schließlich.
    “Danke dir, Naram. Wird wohl besser sein.“
    Es tat ihm Leid, dass die Tätowiererin daran gehindert wurde, ihre Mutter zu besuchen, aber ihm war klar, dass er nicht in der Lage war, einen anderen Weg als den zum Hammerclan zu gehen. In die Heimat. Vielleicht wäre er ein paar Monde später in der Lage, die Reise zu beenden, aber nicht an diesem Tag.
    Naram blickte sich immer wieder um, schien wachsam. Byggwir ahnte, was ihre Sorge war. Furcht empfand er indes nicht, eher das brennende Verlangen, auf alle Orks einzuknüppeln, die ihm begegnen mochten. Er wusste, dass er keine Chance hatte, aber der Wunsch war dennoch stark. Seufzend schüttelte er den Kopf.
    “Wir konnten uns nicht einmal richtig von einander verabschieden“ murmelte er halblaut in seinen Bart. Der Gedanke verstärkte den Schmerz, den er empfand, noch etwas.
    Ganz, als teile einer der Götter seine Trauer, begann es nur kurz danach wieder, zu regnen. Erst fielen nur wenige Tropfen, trafen Byggwir und vermischten sich mit seinen Tränen, dann nahm der regenfalls zu, und der Nordmann beschelunigte ebenso wie die Jägerin seine Schritte. Fort, nur fort.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #143
    Mythos Avatar von Ferox
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    Im Herzen des Feuers
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Ferox ist offline
    Ein Ort des Rückzugs und der Stille. Kraft von Gebeten lag in der Luft, hallten neben dem Geräusch des ein oder anderen, gemächlichen Gangs durch die von Innos erfüllt zu sein scheinende, so unermesslich klare Bergluft des Klosters. Man konnte spüren, dass einst ein Gott sich hier offenbart hatte, wie die Legende es erzählte. Man empfing einen wahrhaften Glauben mit jedem Schritt, den man hier machte, mit jedem Gebet, das man hier sprach, der mit jedem Moment stärker wurde.
    Seit sie angekommen waren, fühlte sich Ferox von einer immanenten Reinheit und von Freude erfüllt. Neben seinem Herzen pochte es ihm im Leib, als schlüge etwas Zweites glockenrein seine Seele an, die seine Gedanken anleitete, nichts Schlechtes mehr zu erwägen. Zuerst hatten ihn Überlegungen gequält. Warum konnten sie das Kloster so einfach erreichen? Was, wenn das Ritual nicht anschlug? Was, wenn alles umsonst gewesen war? – Doch mit dem Betreten der Klostermauern hatte ihn eine Sicherheit eingehüllt, eine geistige Klarheit, die all dies hinfort gewischt hatte.
    „Die Stunde naht.“, sprach er wie automatisch zu ihrer Eminenz Francoise, die in eine festliche Robe gekleidet war, „Ich spüre das.“
    Ferox hatte nichts Festlicheres an sich als seine Rüstung. Für wenige Augenblicke hatten ihn Bedenken fast dazu angehalten, seinen Umhang abzulegen, bevor sie in die Höhle stiegen. Er hatte sich angefühlt wie ein Fremdkörper, diese tiefe, leuchtende Blau, das nicht die Farbe seines Herrn war. Doch er nahm als Zeichen desselben hin, dass jenes Gefühl mit dem nächsten Augenschlag verschwunden war.
    „Seid ihr bereit?“

  4. Beiträge anzeigen #144
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Chiarah konnte es immer noch nicht glauben, da weilten sie nun doch schon eine ganze eile in dem Kloster, von dem sie zuvor höchsten gehört hatte. Es war einfach ein schönes Gefühl, ein Gefühl der Reinheit wenn man so wollte, die Ritterin konnte es nicht erklären, vielleicht bildete sie sich das auch nur alles ein und es hatte sich eigentlich überhaupt nicht verändert. Daran aber wollte Chiarah nicht glauben.
    Von Beginn an hatte sie eine Präsenz gespürt, die der Kelch von sich abgab, die scheinbar immer stärker wurde, umso näher sie dem Kloster kamen.

    Die Zeit war gekommen, langsam aber sicher näherten sie sich dem Ritual, dem Grund, warum sie hier waren.
    Chiarah verstand nicht viel davon, wusste nicht was genau auf sie zukommen würde und ob es überhaupt funktionieren würde. Die negativen Gedanken aber verbannte sie aus ihrem Kopf, sie musste fest daran glauben, dass es klappen würde.

    Einige Tage hatte die Ritterin den Kelch, den einen Kelch, der ihr anvertraut worden war, gehütet wie ihren eigenen Augapfel, hatte ihn stets bei sich getragen, nie unbeaufsichtigt liegen lassen. Nun aber musste sie sich von ihm trennen, auf die Anfrage ob sie bereit waren nickte sie nur mit dem Kopf, in diesem Augenblick hätte sie wohl nicht einen Ton herausbekommen.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline

    Kloster

    »Ja, ich bin bereit.«, antwortete Françoise und stieg Seite an Seite mit Ferox hinauf in die Höhle der Erleuchtung. Gefolgt wurden sie von einer ganzen Heerschar aus Feuermagiern und Paladinen. Erstere waren begierig darauf dem Ritual beizuwohnen, da es selten eine Gelegenheit gab Innos so nah zu sein wie in diesem Augenblick. Letztere hatten natürlich ein ganz besonderes Interesse an den Kelchen, aber auch sie würden höchstwahrscheinlich allein schon der Gegenwart des Sonnengottes wegen daran teilhaben wollen.
    Das Heiligtum erstrahlte in einem ungeahnten Glanz. Milten hatte sich darum gekümmert, dass alles besonders festlich aussah. Die zwölf Säulen, die wie eine Ehrengarde Spalier standen, hatten Novizen mit tiefroten Tüchern drapiert. Jedes von ihnen trug das Symbol des Ordens - die zum Himmel gereckten Hände - in feinen goldenen Stickereien.
    »Für jeden der Kelche ist eine Säule vorgesehen. Es ist rein symbolischer Natur. Deshalb ist es in Ordnung, wenn sich ihre Träger daneben aufstellen.«, erklärte die Priesterin dem Großmeister der Paladine, der seine Gefolgsleute darüber in Kenntnis setzte.
    Françoise und die Feuermagier gingen weiter voran und stiegen auf das große Podest am Kopfende der Höhle, wo auch die gigantische Statue in den Fels gemeißelt stand und mit strengem Blick auf sie herabsah. Während Altus, Milten und die restlichen Magier ein wenig in den Hintergrund traten, stellte sich Françoise an die Spitze des Podests. Vom Wind getragen, hallte ihre Stimme laut und klar über die Köpfe hinweg, so dass selbst die allzu neugierigen Novizen, die sich am Eingang versteckt hielten, die oberste Feuermagierin zu hören vermochten.

    »Am heutigen Tag soll eine Reise ihr Ende finden. Zahllose Gefahren galt es für sie zu bestehen und unermessliche Opfer zu erbringen. Sie sollen nicht in Vergessenheit geraten, sondern in Ehren gehalten werden und daran erinnern welcher Preis für jenes Geschenk zu zahlen war, das uns als Gabe verliehen wurde.
    Eine Gabe von einzigartiger Natur. Ein Götterfunke, der denjenigen zuteil werden soll, die Innos für dieses Geschenk ihr eigenes Leben darbieten.
    Nach vielen Jahren sind die Kelche wieder vereint. Auch wenn ihre Macht
    im Lauf der Geschichte schwand, erlosch sie niemals vollkommen. Jetzt ist die Zeit ihr Feuer neu zu entfachen.«

    Françoise stieg vom Podest hinab und bat Ferox um seinen Kelch, der auf der Säule neben ihm aufgebahrt stand. Für jeden sichtbar drehte sich die Priesterin mit dem Kelch in den Händen der großen Schale am Fuß des Podests zu. In ihrem Inneren brannte ein Feuer und behutsam tauchte Françoise ihre Hände mitsamt dem Kelch hinein. Sie strich über das Gold und wenn irgendeine Verderbtheit noch dem Kelch angehaftet hatte, so verglühte sie jetzt im reinigenden Feuer.
    In jenem Augenblick traf ein Sonnenstrahl den goldbeschlagenen Helm der großen Statue und flutete das Heiligtum mit wohltuender Wärme. Mehr als bloßer Schein. Jene Wärme drang ins tiefste Innere eines jeden vor, der sich hier befand. Die schlichte Anwesenheit beflügelte bereits den Geist und erfüllte ihn mit brillanter Klarheit. Selbst die Fackel loderten heller und wärmer als zuvor und gaben den sonst prunklosen Höhlenwänden einen goldenen Schein.
    Die zierlichen Hände der obersten Feuermagierin holten den Kelch aus den Flammen der Schale wieder zum Vorschein. In seinem Inneren schwappte nun eine Flüssigkeit, die ihresgleichen suchte. Fesselnd und wunderbar anzusehen. Hätte man es beschreiben sollen, so müsste man sie flüssiges Feuer nennen. Mit dem Kelch in den Händen trat Françoise zu Ferox herüber und übergab ihn an den Paladin.

    »Trinkt davon und habt keine Angst, denn dies ist die Macht Innos'. Und ein jeder Kelch soll auf diese Weise von ihr gereinigt und erfüllt werden.«, sprach die Priesterin zu den Paladinen und zog sich auf das Podest zurück.
    Geändert von Françoise (07.07.2009 um 17:46 Uhr)

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #146
    Mythos Avatar von Ferox
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Ferox ist offline
    …denn dies ist die Macht Innos‘, hörte der Paladin die wunderbaren Worte der obersten Feuermagierin in seinem Kopf widerhallen, wie sie auch in der Höhle ihren Widerklang erzeugten. Sie schwebten wie ein Gebet über den Köpfen aller Anwesenden und allen sah man im Glanze ihrer Augen an, wie sehr sie das Ritual bewegte. Es war ein Symbol für Paladine und Magier. Taten und Worte traten in der erleuchteten Höhle beisammen und vereinten sich, wo Innos einst die Erde mit sich beehrte. Sein Orden als seine Einheit unter den Menschen. Und es war nicht nur von den Menschen bestimmt, Innos selbst schien sich einzumischen, indem er einen Lichtstrahl zu ihnen sandte, der die Natur dieser Zusammenkunft erhellte.
    Momente vergingen, in denen Ferox diesen ersten Kelch betrachtete, die Macht des Feuergottes, die wie flüssiges Feuer vor seinen Augen loderte. Flüssiges Feuer! Sowie er daran dachte, übermannte es ihn beinahe. Er sah hier eine Einheit vor sich, die seine beiden Herzen aufs Engste miteinander verknüpfte. Feuer und Wasser, vermählt im ersten noch warmen Feuerkelch. Er spürte die Reinigung, wie sie sanft das Gold in ihren Mantel hüllte.
    Seine Augen streiften durch den Raum, doch nicht rastlos. Allen wollte er in die Gesichter sehen. Da waren die Paladine, gute Bekannte, gute Kämpfer. Wenda, Uther, Walter. Und da waren die Magier, unter ihnen Francoise, ohne deren Hilfe sie nicht hier stehen konnte. Da waren auch Ritter und Knappen, deren Zeit noch kommen würde. Auch sie würden aus diesen Kelchen trinken, so wie er es gleich tun würde, und die Flammen Innos‘ in sich aufnehmen. Besonders fiel sein Blick dabei auf seinen Knappen, der weit im Hintergrund des Geschehens diesem beiwohnte. Besonders aber fiel sein Blick auf eine einzelne Person, der der wohl wichtigste Schritt in ihrem Leben bevorstand. Und der Großmeister fand, er sollte jetzt erfolgen.
    Statt von seinem Kelch zu trinken, ließ er ihn vor die Brust sinken und erhob seine Stimme über die Anwesenden. Plötzlich schienen sogar die Flammen stillzuhalten. „Ich bitte die Anwärterin Chiarah nach vorne, auf dass sie als erste von uns ihren zur Obhut anvertrauten Kelch dem heiligen Feuer Innos‘ zur Reinigung übergebe.“
    Sie kam nach vorne.

    „Doch bevor dies geschehe, möchte ich sie als vollwertiges Mitglied in die Reihen des Paladinordens aufnehmen. Dann möchte ich, symbolisch für alle Brüder und Schwestern, mit ihr gemeinsam den ersten Schluck nehmen.“
    Er war ihr gegenübergetreten. Jetzt standen sie, einige Schritte von der Feuerschale entfernt, in der Mitte des Raumes.
    „Wenn du bereit bist, unsere Schwester zu werden, so sprich nun die Worte des Schwures, die zu lernen, zu verinnerlichen und zu leben eine deiner Aufgaben in der Anwartschaft waren.“

  7. Beiträge anzeigen #147
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Die Zeit schien stillzustehen, die Atmosphäre war atemberaubend. Chiarah fehlten einfach die Worte und so hatte sie stumm die Reinigung des ersten Kelchs beobachtet. Tief in ihr drin kam es der Ritterin so vor als wäre Innos persönlich anwesend und würde ihnen Wärme und Licht spenden.
    Chiarah war voll auf das Ritual konzentriert, so hatte sie im ersten Augenblick gar nicht mitbekommen, dass der Großmeister der Paladine ihren Namen genannt und sie zu sich gerufen hatte.
    Selbst nachdem sie dies dann wahrgenommen hatte konnte sie es immer noch nicht glauben.
    Sie sollte nun endgültig in den Orden der Paladine aufgenommen werden, eine Ehre, die nicht sehr vielen zu Teil wird. Etwas, mit dem sie hier und jetzt gar nicht gerechnet hatte.

    In der Mitte des Raumes standen sie sich nun gegenüber, Chiarah konnte deutlich ihr Herz hören, hatte Angst, dass es ihr vielleicht aus der Brust springen könnte. Natürlich wusste sie, dass das nicht möglich war aber in diesem Augenblick fiel es ihr schwer klar zu denken.
    Chiara konzentrierte sich nun nur noch auf ihren Schwur und hoffte wirklich keine Fehler zu machen.

    "Feierlich spreche ich die Worte des Schwures
    vor Innos,
    dem Gott der ewigen Flamme,
    und vor den Paladinen,
    den irdischen Vertretern seiner göttlichen Taten;
    und vor mir selbst,
    denn ich allein kann mein größter Zeuge sein.

    Ich schwöre,
    mein Leben in den Dienst Innos' zu stellen,
    sein Gesetz als oberste Maxime meines Handelns anzunehmen
    und nach außen hin zu verkörpern,
    sowie sein Wort anzuhören und zu achten.

    Weiterhin schwöre ich,
    den Orden der Paladine und seine Heiligtümer,
    meine Brüder und die Magier des Feuers
    und alles, das Innos' Schöpfung hervorgebracht hat,
    zu ehren, zu respektieren und, wenn nötig, zu verteidigen,
    besonders aber jene, die schwächer sind als ich selbst es bin,
    und Milde zu üben gegenüber den Fehlgeleiteten.

    Fortan und in alle Zeit.
    Für Innos!"


    Ihr fiel ein Stein vom Herzen, Chiarah hatte den Schwur aufgesagt, ohne einen Fehler und ohne zu stottern, was sie bei ihrer Nervosität aber nicht wirklich gewundert hätte.
    Chiarah konnte gar nicht beschreiben wie sehr sich an diesem heutigen Abend geehrt fühlte und wie stolz sie auch auf sich war.

  8. Beiträge anzeigen #148
    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Myrtana; Beruf: Schildlehrer der Gilde; Waffe: Nordwind (Einhänder), verziehrter Dolch; Gilde: Gilde Innos (Ritter); Rüstung: selbstgeschmiedete Stahlplattenrüstung; SKILLS (6/10): Einhand 2, Schild 2, Bogen 1; Lehrer:
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    Odinson ist offline
    Das weiße Licht des heiligen Feuers flammte in jedem Herzen dieses Raumes auf. Auch bei Odinson. Es erfüllte ihn ganz und gar. Solange bis ihm offenbar wurde, dass er keinen Schluck aus dem Kelch nehmen würde. Jun, neben dem er stand, hatte ihm erklärt, dass nur Paladine von der Kirche dafür vorgesehen waren. Das brachte Neid und Wut in des Nordmannen Herz.
    „Wieso sollte das so sein?“ flüsterte er erregt zu dem Rittmeister, während Chiarah, die soeben zur Paladina erkoren worden war, zusammen mit Lord Ferox an dem Kelch, in dem das flüssige Feuer war, nippte. „Wieso sollten wir Ritter, die wir genauso die Gefahren auf uns genommen haben und ebenso glühend Innos Kraft in uns tragen nicht auch trinken?“ Er schüttelte missbilligend den Kopf.
    „Das ist nicht fair oder nicht?“ fragte er seinen ritterlichen Freund.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #149
    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline

    Kloster, Heiligtum

    Sein Großvater hatte Jun oft vom Heiligtum erzählt. Oft das Gefühl beschrieben und er hatte Recht. Es war für einen wahren Anhänger Innos, mehr als sowas wie das Portal direkt zu Innos. Ob hierher die Seelen seiner Diener und Streiter reisten, um sein Reich zu betreten? Jun war sich sicher. Sicher wie alles gerade passierende im Beisein Innos war. Die Feuer, das Licht, die Luft, der ganze Glanz. Jun wusste, dass er soeben den Wendepunkt im Krieg miterlebte, wusste dass sie gerade jetzt Geschichte erlebten. In hundert Jahren, wenn sie alle nur noch Staub und Schatten wären, würde man sich ihrer erinnern und der Zeit die kommen würde. Einer Zeit, ähnlich der glanzvollen Zeit des Dominique, als die Heerscharen Beliars in ihre Schranken verwiesen wurden. Seine Rolle kannte Jun da schon länger. Die Zeit des Auferstehens, des werdens nahte. Ob sie alle ihm folgen würden, wenn er sich erhebt? Sie müssten, denn es war Innos Wille und er sein kommender Avatar. Das wusste Jun aus seinen Träumen, seinen Visionen in denen Innos ihm seinen Plan zuflüsterte.
    "Die Zeit naht...", murmelte Jun, ehe Odinson neben ihm kleinlaut sich beschwerte. Seine Worte erhallten in Juns Gedankensphäre und er fragte sich wieso nicht? Er war immerhin der kommende Avatar. Ebenso so manch andere Dinge.
    "Fair...hmm. Ja, schon. In Varant fasste und richtete ich jenen Dieb, der den Kelch raubte. Wäre ich nicht, würde er fehlen...Hmm, doch was denkst du? Bestimmt Innos nicht, wann uns sein Geschenk zuteil werden soll? Haben wir uns die Ehre zum Paladin Innos verdient? Und wie ist das? Trinkt man daraus und erfährt die Magie der Paladine oder hilft es nur die Magie der Paladine in sich zu finden?", fragte Jun doch etwas abwesend wirken. Als wäre er in seiner eigenen Welt zwischen hier und Innos.
    Geändert von Jun (07.07.2009 um 19:29 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #150
    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Odinson ist offline
    Eine berechtigte Frage. Das ging ja in eine theologische Diskussion über oder zumindest ein Fachsimpeln. Dabei war Odinson in solcherlei Fragen schlecht bewandert, wenn nicht sogar gar nicht. Doch nun musste er sich wohl damit auseinander setzen.
    „Hm, ist nicht leicht zusagen. Zumal ich null Ahnung habe von diesen Dingen. Aber was wäre, wenn es egal ist welchen Rang man besitzt, sondern wenn es nur darauf ankommt, wie es in dir drinnen aussieht. Wie stark dein Herz für Innos schlägt! Denn was ist Paladin anders als ein Rang? Ich hab auch einen heiligen Eid geschworen, warum sollte er in Innos Ohren schlechter sein als der Eid der Paladine?“ Er schüttelte den Kopf. Das war eine gute Überlegung. Was war, wenn Menschen eine künstliche Überhöhung des Paladins herstellten um ihn in seiner Autorität zu stärken, gegenüber den niedrigeren Rängen und gar dem Volk. Der Nordmann hatte schon immer eine andere Vorstellung von Glauben. Für ihn war es unwichtig, was ein Mensch von außen war, es kam bei ihm auf das Innere an. Und da war er sich nicht sicher, dass die Paladine da vorne alle besser waren, als der Junge, der sich hinten im Schatten versteckte und sich vor Angst und Neugier und Staunen fast in die Hosen pinkelte.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Ritter Avatar von Elendium
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    Elendium ist offline
    Nun war der Heiler schon sehr sehr lange im ewigen Eis des Nordens. Nur Milten war noch da von denen die er selber kannte. Der Rest seiner Freunde verteilte sich in Myrtana. Doch der Priester Innos war noch nicht so weit, wieder in die Welt zu ziehen. Er wollte noch etwas im Kloster verbringen. Mittlerweile beherrschte er wieder etwas die Magie und auch mit dem Bogen konnte er wieder ganz passabel umgehen. Doch Milten riet dem Heiler noch ein wenig hier zu verweilen und sich in der Kunst der Magie weiter zu schulen.
    Doch heute wollte der Magier ein wenig das Klosterleben verlassen. Ihn zog es hinaus in die Wildnis. Mit seinem Bogen und einigen Pfeilen begab er sich vor das Kloster in den nahen Wald. Hier wollte er versuchen etwas nettes zu Abend zu schiessen. Einen leckeren Hasen oder vielleicht auch ein Reh wären ja eine ganz nette Abweschslung.
    Er benötigte auch nicht lange mit der Suche nach geeigneten Wild, als ihm schon nach einer guten Stunde ein junger Rehbock vor den Bogen lief. Doch Elendium erinnerte sich an seine Ausbilderin Blutfeuer, das er nicht junges und gesundes Wild erlegen sollte. Also schaute er sich weiterhin nach was leckerem um. Und bald lief ihm ein Hase über den Weg. Dieser hatte nicht das Glück des Rehbockes und wurde vom Heiler fachmännisch erlegt und ausgenommen. Mit seiner Beute begab sich der Priester zurück ins Kloster.
    Dort angekommen begab er sich in den Küchentrackt und lies den Hasen dort zubereiten. Milten erwartete ihn unterdessen in der Bibliothek mit weiteren Studien und lies durchblicken, das einige Mitglieder des Ordens hier im Kloster seien. Sie weihten einen Paladin.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #152
    Mythos Avatar von Ferox
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Ferox ist offline
    Ferox sah seiner neuen Schwester noch einmal in die Augen, blickte dann noch einmal in die Runde der versammelten Paladine, die allesamt darauf zu warten schienen, endlich die Kelche zu reinigen. Aber vorerst waren Chiarah und er an der Reihe.
    „Für Innos.“, sprach er leise zu ihr und ein weiteres Mal lauter zu den anderen, so dass es einen großen Widerhall erzeugte. Wie in einer Bewegung hoben die beiden ihre Kelche und setzten sie an. Ferox‘ Lippen empfing sofort ein heißes Gefühl. Er schloss die Augen. Es kostete beinahe Überwindung, das Feuer in den Mund fließen zu lassen. Plötzlich wurde der Kelch unendlich schwer und Ferox in eine weiße Welt gestoßen. Nur für einen Augenblick. Aber der schien ewig zu dauern. Eine Träne rann aus seinem rechten Auge, als er in großen Schlucken das Feuer seine Kehle herabfließen ließ. Es züngelte in seinem Hals und verteilte sich dann nicht im Magen, sondern anders. Es geriet in Wallungen, schien sich zu vermehren. Es glitt in alle seine Glieder hinein und ließ jedes einzelne jenes rauschende Weiß empfangen, das Ferox schon in einigen Momenten größter Sicherheit vor Augen geführt bekommen hat. Und jetzt war es einfach nur noch da. Die Sicherheit verließ ein akutes Stadium und wurde dauerhaft. Ein andauerndes, weißes Stadium der Erkenntnis. Aber es flackerte weniger als zuvor. Es… war sichtbar und doch im Hintergrund. Und als Ferox den Kelch wieder absetzte, verließ es ihn nicht mehr, es verblieb in seinem Körper, seiner Seele, seinem Geist. Alles erschien ihm nun als eine Einheit. Kein Chaos mehr, Ordnung herrschte nun in ihm, Gleichgewicht.
    Als sie fast gleichzeitig absetzten, sagte Ferox noch: „Heißt unsere neue Schwester, Chiarah, willkommen.“ Dann gingen sie gemeinsam zurück an ihre Plätze. Der Weg für die nächsten Paladine wurde frei.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline

    Die Höhle

    Das Licht fiel auf ihn hinab, wo er stand, ganz am Rande der riesigen Höhle. Er spürte die Wärme und etwas Neues, etwas, das ihn schon seit sie ihm Kloster angekommen waren begleitete. Es war, als sei die böse Stimme, die ihn zu Untaten antrieb, erloschen, oder vielmehr überdeckt von der Atmosphäre dieses windigen, Jahrhunderte alten Ortes.Mit glasigem Blick besah sich der Knappe das Geschehen, das sich vor seinen Augen abspielte. Nie hatte er zuvor ein religiöses Erlebnis gehabt. Er war sich nie im klaren darüber gewesen, was es bedeutete, sich Innos zu unterwerfen und all seine Taten in seinem Namen zu verüben. Die Wörter Weihe, Segen und Heiligkeit waren bisher in seinem Wortschatz nur im Zusammenhang mit dicken, Weinlüsternen Dorfpriestern vorgekommen, denen er seine Ansicht über das Magiersein verdankte. Der Stadtwache war er damals, vor nun fast drei Jahren, beigetreten, weil er hungernd auf der Straße saß und das Bier knapp geworden war, und niemals hatte er daran gedacht, dass er womöglich selbst einmal den Segen Innos' empfangen und zu einem Paladin aufsteigen könnte. Paladine hatte er bisher nie als Geweihte empfunden – vielmehr als gepanzerte Ordnungsfanatiker, denen vom König nur deshalb die schicken Erzklingen bezahlt wurden, um besseren Eindruck auf die Stadtwache machen zu können, deren einzige Lebensaufgabe es war, friedliebende Menschen in Panik zu versetzten, die es trotz ihres Schnick-schnacks nicht schafften, die Stadt davor zu bewahren, von den Orks in ihre Einzelteile zerlegt zu werden.
    Nun begriff er. Innos war mehr als ein Name, den verzweifelte Männer im Angesicht des Unausweichlichen riefen. Er war existent, keine Fassade, hinter der die Magier ihren Reichtum ausbauen konnten. Der Gott lebte, und er, Silohtar, ein meistens verdreckter Trunkenbold, Sohn eines Jägers aus dem Süden, zählte zu den Reihen seiner Diener.
    Ja. Doch natürlich konnte er sich nicht zu ihnen zählen, wie sie dort standen, im Licht des heiligen Feuers und aus den geweihten Kelchen trunken. Er stand unten, und sie waren oben, und das aus guten Gründen. Chiarah hatte soeben ihren Eid gesprochen – eine Frau, der er schon begegnet war, mit der er getrunken hatte. Warum stand sie nun dort oben, und er stand hier unten, als letzter der Streiter und Magier in der geheiligten Höhle? War dies nun ein Grund, um hasserfüllt oder reuevoll zu sein?
    „Nein“, murmelte er, „Paladine sind erwählte, ich kann mich nicht mit ihnen messen. Innos hat sie erwählt. Und der Eid eines Paladins ist heilig!“
    Er blickte auf. Die beiden vor ihm stehenden Soldaten sahen ihn überrascht an.

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    .....irgendwo bei Vengard Gilde:....................Gilde Innos' Rang:.................Ordensmaid Beruf...Reitlehrerin, Pferdehändlerin Waffe:.........geliehenes Schwert Skills:...........Einhand I, Reiten I+
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    Wenda ist offline
    Innos war hier.
    Ein Teil des Gottes war immer bei ihr - in ihrem Herzen, in ihren Gedanken, sogar physisch in Form der fast einzigartigen Phiole mit seinen Tränen um ihren Hals, die sie nie ablegte.
    Aber jetzt und hier, fühlte sie, war Innos mit all seinem Sein bei ihnen. Sie spürte seinen göttlichen Blick auf sich ruhen uns spürte, wie seine Macht die Seelen der Gläubigen in der Höhle durchdrang, als aus dem Nichts ein Lichtstrahl den goldenen Helm der Innos-Statue aufgleißen ließ.
    Reinigendes Feuer brannte jeden Zweifel fort.
    Hier und jetzt war ein Gott auf Erden.

    Mit klarer, fester Stimme sagte Chiarah den Schwur der Paladine auf, der die Ehre zuteil wurde, an diesem Ort, zu dieser Stunde in den heiligen Orden aufgenommen zu werden. Wendas eigene Ernennung war weit weniger spektakulär gewesen, hatte eher einer Rekrutierung geglichen.
    Chiarahs Worte brannten sich erneut in ihren Geist, glühten unauslöschbar.
    Viele der Paladine flüsterten die vertrauten Worte mit ihr. Manche hatten die Augen geschlossen und widmeten sich ganz der Präsenz des Gottes, die ihnen hier und jetzt, wie wohl nie wieder, zuteil wurde.

    Mit offenem Herzen und staunendem Blick beobachtete Wenda, die neben dem Kelch Aufstellung genommen hatte, den sie tagelang an ihrem Herzen zum Ort seiner Bestimmung getragen hatte, wie Françoise den ersten Pokal in das Feuer zu Füßen der gigantischen Statue tauchte. Es verbrannte sie nicht.
    Die Phiole auf Wendas Brust begann zu glühen, als der Großmeister gemeinsam mit der neu erkorenen Paladina das Feuer Innos' kostete.
    Einen Moment lang schienen die beiden wie unendlich weit fort. Als seien sie dieser Welt entrückt.
    Bedächtig setzten sie synchron die leeren Kelche ab.

    Ferox sah ihr entgegen, als er die Stufen herabstieg. Seine Augen trugen ein nie gesehenes Feuer in sich. Sein Gang wirkte, als sei er so fest mit dieser Welt verbunden wie ein Felsgestein. Ruhigen Schrittes trug er den Kelch zurück zu der Säule neben der ihren. Auch wenn der Großmeister sich nicht verändert hatte... es ginge eine Aura der Gewissheit und der Macht von ihm aus, die nur göttlicher Natur sein konnte.
    Er nickte ihr zu.

    Nun war es an ihr.
    Die Aufmerksamkeit der versammelten lag auf ihr. Erwartungsvolle Blicke beobachteten, wie sie die Hände um den goldenen Kelch vor sich schloss. Sie war nicht nervös. Mit ihr hier waren ihre Glaubensbrüder. Und ihr Gott. Nur das zählte. Endlich würde ihre Verbundung zu Innos auch körperlich sein.
    Die Phiole um ihren Hals glühte in pulsierendem Licht, als die Paladina die Stufen zum heiligen Feuer erklomm, wo die oberste Feuermagierin zu Füßen der Innosstatue stand.
    Ermutigend deutete Françoise auf die Feuerschale.
    Wenda brauchte keinen Mut. Sie war erfüllt von der Gewissheit, Innos endgültig Einlass in all ihr Sein zu gewähren.
    Langsam, beinahe zärtlich tauchte sie den Pokal mit beiden Händen in das Feuer. Die Flammen prickelten wie tausend Nadeln, verletzten sie aber nicht. Der Kelch glänze in dem Lichtstrahl, der ihn von oben traf, als sie ihn in der Feuerschale füllte.
    Mit geschlossenen Augen, den Pokal in beiden Händen haltend, wandte sie sich um.
    "Für Innos!" rief sie in die Höhle, die ihre Stimme vielfach zurückhallen ließ, wie um sie zu bekräftigen.
    "Fortan und in alle Zeit.", flüsterte sie, als sie den Kelch an die Lippen hob.

    Flüssiges Feuer nässte ihre Lippen, Flammen schlugen ihren Hals hinab. Nie spürte sie solch Perfektion wie in diesem Moment, als Innos Glut in ihre Kehle rann. Vor ihren geschlossenen Augen sah Wenda die Flamme erstarken, die sie schon oft geführt hatte. Das Licht, das sie vor dem nahen Tod bewahrt und sie begleitet hatte, wenn ihre Seele dunkel war, wurde heller als je zuvor. Nun spürte sie das Licht, das sich gleißend seinen Weg durch ihre Adern suchte und sie endlich zur Gänze erfüllte. Die Phiole auf ihrer Brust erstrahlte in nie gesehener Kraft.
    Viel zu kurz war der Moment der ewigen perfekten Erkenntnis, dann hatte die Paladina den Pokal geleert.
    Als sie die Augen aufschlug, schien ihr, als würde ein Schleier von ihrem Blick gezogen.
    Dies war die Welt Innos', die er ihr zu schützen beauftragt hatte. Dies war ihr Platz, die Aufgabe zu erfüllen, die sie zu leisten geschworen hatte.

    Er hatte sie erhöht, und doch stand sie fest auf dieser Erde, als sie sich zurück an ihren Platz stellte.
    Geändert von Wenda (07.07.2009 um 20:33 Uhr)

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    Ritter Avatar von Jun
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    "Für Innos!", hatte auch Jun mit gerufen, nachdem Chiarah ihren Eid zur Paladina abgelegt hatte. Jun freute sich für seine einstige Lehrmeisterin, auch wenn er sie lange nicht mehr sah und ihre Fähigkeiten sicher seinen Reiterrekruten in Vengard helfen würden besser zu werden. Dann widmete er sich Odinson.
    "Ich stimme dir zu, mein Freund. Ein Titel bedeutet nicht Absolutheit, es sind unsere Taten die uns zu etwas machen. Ich...", sprach der Chevalier, ehe von hinten Silohtar sich zu Wort meldete und etwas herein warf, was die beiden zurück blicken ließ und darüber nachdenken. Vorne indes schritten die nächsten Paladine voran und wie es schien war es Wenda die nun gleich zu Ehren kommen würde. Sie verdiente es, sie hatte viel vollbracht von dem Jun wusste.
    Dann wandte er sich zu den nun mehr zwei neben ihm.
    "Heilig ist der, der nicht nur den Eid spricht, sondern wie sein Gott im Herzen ist und für die seinen kämpft. Ein Paladin ist fern vom Schmutze der Verderbnis und sein Schicksal offenbart sich ihm nicht erst, wenn er von seiner Ernennung erfährt. Man weiß es irgendwann. Innos erwählt natürlich seine Paladine. Er schützt sie, bis sie ihm am nächsten sind. Ich kann von mir aus sagen, dass ich es weiß. Ich überstand nicht jede Schlacht um Vengard an vorderster Front, weil ich Glück hatte, sondern Innos mein Schild war. Wieso sollte ich noch leben, wenn ich nicht dazu bestimmt bin noch Großes als Paladin zu vollbringen?", sprach Jun leicht wieder abwesend und an sich nur für die Ohren jener die ihm gegenüber standen.

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    Vor Selbstbewusstsein strotzend sprach der Rittmeister seine Worte, so voll und ganz davon eingenommen, dass er mit glasigem Blick in Richtung der Paladine starrte. Doch Silohtars Herz erreichte seine Rede nicht. Er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Was er in den letzten Tagen gehört hatte, das beschäftigte ihn. Es war, als habe die erschreckend nahe Präsens des Feuergottes einen Einfluss auf seine Gedenken. War er eben noch voll des Zweifels und des Neides, hatten sich seine Überlegungen in eine andere Richtung gewandt. Wenn er es nur selbst erreichen könnte, wenn er sich seines Glaubens und seiner Taten so sicher sein könnte, wie es die Paladine und Ritter vor ihm waren!
    Sein Blick schweißte wieder zu dem sinnierenden Ritter. Er schien sich seiner Sache absolut sicher zu sein. Hatte der Knappe selbst noch bis vor wenigen tagen Zweifel an der Existenz des Gottes gehabt, sich nie mit ihm beschäftigt, so hatte dieser Mann für Innos gekämpft, war sich seiner so sicher, als würde er gleich selbst nach vorne schreiten, einen der Kelche packen und zu Munde führen. Ein merkwürdiges Gefühl stieg in dem Soldaten auf. Obgleich er nie große Gesellschaftliche Kompetenz gehabt hatte, von Sensibilität ganz zu schweigen, fühlte er doch eine Art Bewunderung für diesen Menschen, der all das hatte, was sich Silohtar für die letzte Stunde seines Lebens gewünscht hatte. Andererseits fand er es Blasphemisch, so zu tun, als könne er sich durchaus mit den Geheiligten messen. Wenn er erwählt war, so hätte man ihm gewiss die Ehre nicht entsagt, am heutigen Tage zum Paladin zu werden. Gerade wegen seiner Überzeugung wirkte Sir Jun auf den Soldaten auch in gewisser weise respektabel und ein wenig furchterregend. Er wählte deswegen seine Worte mit Bedacht, etwas, zu dem er nicht im Stande gewesen war, als er sich noch nicht unter Innos' leitender Hand befunden hatte.
    „Wenn Eure zeit gekommen ist, dann werdet ihr zum Paladin werden!“

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    „Wenn Eure zeit gekommen ist, dann werdet ihr zum Paladin werden!“ meinte Silothar, der Irre, zu Jun, dem Rittmeister. Dieser nickte nur, selbstbewusst war er ja schon immer. Schon als die beiden Ritter sich nicht leiden konnten, hatte die Stärke, die Jun ausstrahlte, Eindruck auf den Nordmann gemacht. Silothar hingegen sah weniger überzeugt von der ganzen Sache aus. Odinson musterte ihn. Das ganze Wesen das Mannes strahle Unbehagen und Unsicherheit aus. Er hätte zu gerne gewusst warum, aber da war jetzt der falsche Zeitpunkt dafür. Wenda hatte gerade ihren Kelch gefüllt bekommen und nun war der Paladin Uther an der Reihe.
    „Nun, Innos hat mit allen Pläne. Nur frage ich mich manchmal, woran wir erkennen, das es Innos ist, der uns leitet und nicht Beliar. Natürlich gibt es diese Momente, wo man spürt, das eine höhere Macht einen leitet, doch kann man sich sicher sein, dass es Innos ist? Oder ist es vielleicht am Ende gleich?“ Er nickte in Richutng der Zeremoniellen Handlungen. „Dieses Feuer, die Kelche, wer sagt uns, dass es nicht am Ende Beliar ist, dessen Macht und Flamme wir sehen?“
    Fragen, auf die am Ende keiner antworten konnte, außer mit Schulterzucken oder mit dem Vorwurf der Ketzerei. Doch irgendwie konnte sich der Ritter nicht mehr aus dem Gedankenstrom retten, der in seinem Geiste floss. Auch wenn er gefährlich war.
    „Am Ende sind wir, was wir sind und werden, was wir werden sollen.“ meinte er in Richtung Silothar. Aber besser schien der sich immer noch nicht zu fühlen.

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    Ritter Avatar von Jun
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    "Vergesse aber Innos nicht, Odinson. Der Mensch ohne die Götter ist nichts. Fragt euch selbst ob wir, alle die hier in diesem Heiligtum verweilen, noch da wären, wären die Götter nicht. Wohin uns unsere Schicksale geführt hätten? - Ich kam aus dem Hochland Colovias hierher, um Innos und seine Streiter zu suchen, um meine Heimat wieder zu befreien. Ohne Innos, ohne diesen Antrieb wäre ich schon längst nicht mehr. Jedes Schicksal ist mit den Göttern verbunden und ich bin mir sicher, dass das unsere stark mit Innos Hand in Hand geht.", meinte Jun im leisen Ton und hatte dieses Funkeln in den Augen.
    "Aber wir reden vielleicht zu viel über sein oder nicht sein. - Seht nach vorne. Innos kehrt zu uns zurück. Paladin um Paladin. Streiter um Streiter wird die Macht bekommen hunderte Kämpfer des Guten zu beflügeln. Allein weil sie sehen, dass Innos da ist, mit ihrem Anführer ist. Denkt an den Mut, den diese zwölf Kelche erschaffen werden. Wir sind nicht nur Zeugen, der zurück kehrenden Magie der Paladine, wir sind Zeugen der Wende im Krieg. Die Orks siegten, als die Magie verloren ging und die Orks werden weichen, wenn die Magie zurück gekehrt ist. So wird es geschrieben stehen in der Geschichte der Menschen Myrtanas. Wir sind jene die in den ersten Stunden es miterleben durften und werden es noch selbst zu spüren kriegen. Aber seht uns hier oben wahrlich auf dem Berg. Wir sind nun über dem Berg, wenn wir wieder hinab gen Vengard steigen. Davon werdet ihr noch euren Söhnen und Töchtern erzählen.", sinnierte der Rittmeister mit klarer Stimme, als ob er die Zukunft offenbarte.
    Geändert von Jun (07.07.2009 um 21:34 Uhr)

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    Kämpferin Avatar von Naram
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    Stöhnend lehnte sich Naram an die Felswand. Endlich hatten sie eine brauchbare Höhle gefunden. Die beiden Wanderer legten ihre Sachen ab und Naram zog los um irgendwo noch trockenes Feuerholz aufzutreiben. Der Regen hatte gant schön gewütet und der Boden war aufgeweicht, sodas Naram eigentlich keine Hoffnung hatte irgendwo in wenig Feuerholz zu finden. Doch scheinbar war ihr Innos hold. Unter einem Felsvorsprung wuchs ein alter verkümmerter Busch. Der Felsen hatte wie ein Vordach gedient, sodass der Busch noch komplett trocken war. Naram freute sich kurz und brach den Busch am Stamm ab. Es war zwar nicht viel Holz, doch es würde reichen, umsich erstmal fürs erste aufzuwärmen. Trotz ihrer Lederkleidung war sie komplett durchgenässt und bei Byggwir sah es noch schlimmer aus.

    Als sie zurückkam, war ihr Begleiter schon dabei einen Kreisaus Steinen im Höhlenanfang zu bauen. Naram half ihm bei dieser Arbeit uind nachdem sie danach den Busch zerkleinert hatten, brannte auch schon ein kleines Feuerchen. Es war erstaunlich wie eine kleine Flamme so viel Wärme spenden kann, wenn einem richtig kalt ist. Naram zog ihre Stiefel aus und entleerte sie von dem Regenwasser, welches sich darin gesammelt hatte.
    Beide sprachen kaum, doch Naram merkte merkte wie dreckig es Byggwir ging. Um ihm etwas Gutes zu tun, teilte sie ihr letztes bisschen Käse mit ihm, denn Byggwir selbner hatte anscheinend wirklcih nur Brot dabei gehabt. Morgen würde sie etwas jagen. Für einen so langen Marsch brauchten sie etwas vernünftiges in den Magen.

    Nachdem sie den gesammten Käse mit altem Brot verzehrt hatten, stand Naram auf und ging nocheinmal zu ihrem Stoffrucksack. Langsam holte sie eine kleine Flasche aus Glas herraus, welche mit einem Korken verschlossen war. In der Flasche befand sich eine fast durchsichtige Flüssigkeit mit einem leichten Goldschimmer.
    Langsam aber sicher ging das Feuer aus und es blieb nur noch eine leichte Glut. Naram entkorkte die Flasche und ein beissender Geruch entfläuchte dem Gefäß. Der Inhalt war eindeutig alkoholischen Ursprungs.
    Ein Schnaps, ebenfalls aus der Taverne im Hammerclan, doch es war einer der Billigen. Naram nahm einen ordentlichen Schluck und sie merkte wie sich das Getränk ihren Hals herrunter brannte. Eiin angenehmes warmes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Sioe hielt die Flasche zu Byggwir und sprach:
    "Hier trink mal einen Schluck. Das Zeug wärmt gut von innen und ausserdem beruhigt es ein bisschen die Nerven. Damit fällt dir das einschlafen eindeutig einfacher. Es schmeckt zwar beschissen, aber es erfüllt ansonsten seinen Zweck."

  20. Beiträge anzeigen #160
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Bei den Worten seines Kameraden taucht plötzlich ein schwaches Bild vor seinen Augen auf, wie er selbst vor einer Kinderschah saß, mit ergrautem Haar, auf eine Krücke gestützt, ihnen von der ersten Stunde der großem Wende im Krieg erzählte. Sein Opa-Ich blickt mit feuchten Augen auf ein glänzendes Vengard, und sprach: „Ich felbst war damalf nur ein Fpäher für der Paladine, stand ganf hinten bei der grofem Feremonie. Mir war die Bedeutung deffen, waf ich fah, nicht klar, denn erft Fpäter, alf mir felbst der Kelch gereicht wurde, fah ich die Wahrheit, die da lautet:...“ Seine Träumereien wurden jäh unterbrochen, als ein weiterer Paladin den Kelch ergriff, „Für Innos!“ rief und das Gefäß leerte. Sah seine ferne Zukunft wirklich so aus, oder war es nur eine jener Träumereien, die niemals Realität werden? Man konnte nie wissen, was werden würde, nicht im Krieg und auch sonst nie. Die Frage, die ihn beschäftige, war mehr die, ob es Wirklichkeit werden könnte, denn noch schien sie so fern wie eh und je.
    Ja, er es könnte wahr werden. Und es war nicht schwierig. Er musste den Wegen Innos' folgen, und sich in seinen Lehren unterweisen lassen. Er sollte ohne Sünde Leben, Recht und Ordnung pflegen, und etwa hundert Rosenkränze am Tag verrichten. Er dachte ebenfalls daran, in Abstinenz zu leben, und nie ein Weib anzufassen. Taten dies Innosgläubige überhaupt? Er verwarf den Gedanken. Solch Grausamkeiten konnte keine Religion ihren Jüngern antun. Also war es zu schaffen.
    Voller Zuversicht sah er nach oben, wo die Priesterin einen weiteren Kelch in die Flammen tauchte und einem Streiter reichte.
    „Höret, meine tapferen Kameraden, von dem heutigen Tage an werde ich zu einem hilfsbereiten, loyalen und furchtlosen Kämpfer Innos' gedeihen. Ihr, meine Freunde, seid meine Zeugen, dass ich mich hier und heute den Lehren Innos' verschreibe und meinen Weg fortsetze als geläuterter Sünder... sofern mich einer der Magier läutert. Es ist eine Wahrheit, die mir hier offenbart wurde, eine Wahrheit, die mich, den von seinen Sünden befreiten Mann, bis an sein Lebensende begleiten wird... allerdings brauche ich dafür einen Magier! Sir Jun!“, fuhr er fort, und wandte sich zu dem Krieger, „Eure Klarsicht auf die Dinge, euer gebildeter Verstand und eure Weisheit haben dazu beigetragen, dass ich nun verändert wurde! Lasst euch von eurem Weg nicht abbringen! Ihr habt so viel hinter euch gebracht, dass ihr euch das, was ihr ersehnt, reichlich verdient habt... was auch immer dies sein mag. Odinson... Guter Mann!“, sagte er, klopfte dem zuletzt genannten auf die Schulter, und wandte sich wieder der Zeremonie zu.

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