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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Gerade hatte sie ihren Hausgeist soweit es ging verdrängt, da kam ihr Lehrmeister auf eine andere Idee, die sie wieder total aus der Bahn warf. Die Schneiderin wollte diese Übung allein schaffen, dafür brauchte sie keine Hilfe von ihrem Lehrmeister und schon gar nicht sollte Ryu sie unerlaubt betatschen. Wer wusste schon wie weit er gehen würde. Eigentlich hatte die Blonde gedacht, dass er anders wäre, aber scheinbar wollte auch Ryu nur das eine von ihr. Nun hatte sie wenigstens einen Grund mehr ihm irgendwann mit ihrem Schwertknauf einen Schlag zu verpassen, den er nicht so leicht vergessen würde. Dennoch blieb sie ruhig. Die Adlige versuchte sich zu konzentrieren und nicht davon ablenken zu lassen, dass sie jetzt eigentlich wütend werden musste und ihm am liebsten eine gescheuert hätte.
    "Du kannst los lassen. Ich denke, dass ich das auch allein schaffe.", sagte die Schneiderin entschlossen.
    Bevor sie weiter trainierte, wartete sie auf die Reaktion ihres Lehrmeisters. Scheinbar etwas widerwillig entfernten sich langsam die Hände von ihren Unterarmen. Myra verfolgte ganz genau den Weg seiner Hände. Er würde es nicht wagen sie unsittlich zu berühren, er wusste wahrscheinlich, dass dann selbst die besten Worte nichts mehr helfen würden. Zu ihrer Zufriedenheit blieben Ryus Hände dort, wo sie hingehörten. Sie hob das Schwert über den Kopf, richtete den Halt, so wie es ihr gerade gezeigt wurde und ließ die Klingen nach unten sinken. Voll auf das Ergebnis konzentriert, hatte die Grünäugige das Gefühl, dass die Waffe sich wesentlich langsamer bewegte als vorher, sodass sie diese genau im gewünschten Punkt abfangen konnte. Starr stand die Klinge in der Luft auf der Höhe ihres Bauchnabels. Doch hatte ihr dieser letzte Schlag mehr Kraft gekostet als die vorherigen. Ungläubig drehte sich die Schönheit zu Ryu um. Nun verlief wieder alles in normaler Geschwindigkeit. Wahrscheinlich hatte sie sich das ganze nur eingebildet oder die Augen konnten die Bilder durch die Dunkelheit nicht mehr richtig wahrnehmen. Egal was es war, es hatte ihr geholfen die Aufgabe zu bewältigen. Jedenfalls dieses eine Mal.
    "Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass ich es auch allein schaffe.", sagte Myra stolz.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    -Manchmal braucht sie eben doch ein wenig Motivation, um sich selbst beweisen zu können, dass sie es kann.- Dem Hayabusa war klar, dass Myra Hilfe verabscheute und die Dinge aus ihrer eigenen Kraft heraus versuchen wollte. Ebendrum hatte er sie indirekt ein wenig herausgefordert, sich noch ein wenig mehr zu konzentrieren und scheinbar hatte es geklappt. Auch wenn sie ihn wohl wieder noch ein Stück weniger mochte, als zuvor. Aber so war das eben. Auch, wenn sie ihm auf eine seltsame Art und Weise sympathisch war, so war sie in erster Linie seine Schülerin. Und auch wenn sie den kleinen Herausforderungsversuch wohl falsch gewertet hatte, so hatte sich der Sinn und Zweck erfüllt.

    "Als hätte ich je an dir gezweifelt." sprach der Hayabusa spielerisch, während seine Klinge erneut ihre Scheide verließ und schier die Luft durchschnitt. Während er das Schwert kühl in seiner rechten kreisen ließ, begab er sich langsam in die Kampfhaltung und vollführte den eben geübten Schlag, drehte seine Arme samt Schwert nach links oben und zog den Hieb voll durch, dass seine beiden Hände nun links ein klein wenig seitlich über seinem Kopf hingen und das Schert mit der Spitze genau über dem Kopf des imaginären Gegners hing. Während dieser Prozedur war der Schwertmeister ebenso einen Schritt nach vorne gerutscht und zog sein linkes Bein hinterher.

    "Nun wirst du den ersten Schlag üben und genau von dem Punkt an, wo die Klinge anhälst sofort zu diesem Schlag übergehen. Damit hast du den Vorteil, deinen Angriff sofort in eine unerwartete Richtung deines Gegners zu ziehen und im besten Falle seine Verteidigung durchbrechen, da du ihn mit dem Vorwärtsschritt überraschst und, wenn alles wirklich glatt läuft er keine Möglichkeit mehr hat zum Gegenangriff auszuholen. Somit kann, wie du siehst ein Kampf ganz schnell zu Ende sein. Jetzt bist du dran..."

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Die Schneiderin stützte sich auf ihr Schwert und schaute Ryu bei dessen Vorführung zu. Irgendwie war ihr das ganze etwas zu kompliziert. Aus dem Punkt heraus den Angriff weiterzuführen war sicherlich weniger das Problem, doch zog ihr Lehrmeister seltsame Verrenkungen anstelle von klaren Bewegungen vor. Myra versuchte den Schlag ersteinmal ohne Schwert durchzuführen. Sie hielt ihrer Hände im Anfangspunkt und ging dann langsam nach linksoben. Doch verstand sie nicht so ganz, wie sie ihre Arme drehen musste, damit die Klinge zum Gegner blickte. Vielleicht war es ohne Waffe doch zu schwer vorstellbar. Die Schneiderin nahm das Schwert in die Hand und hielt es ruhig inder Ausgangsposition. Dann führte sie dieses langsam nach links oben und versuchte gleichzeitig die Arme so zu drehen, dass die Spitze des Schwertes zum Gegner zeigen würde. Doch wenn sie sich das Debakel ansah, würde der Gegner sie eher auslachen, weil ihre Arme nicht gerade eine natürliche Stellung einnahmen. Nochmal ließ sie das Schwert sinken und ging in die Ausgangsposition. Mit Kraft zog sie die Klinge nach linksoben, drehte aber dies mal nicht ihre gesamten Arme, sondern griff schnell um, sodass sie die Waffe wie einen Hammer hielt, mit dem sie gerade ausholen wollte, nur eben falsch herum.
    "Also mit diesem Schlag kannst du wirklich einen Gegner überraschen, aber sicherlich nicht durch Kampffertigkeit, sondern durch Albernheit.", sagte sie etwas stinkig.

  4. Beiträge anzeigen #284
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Ein leichtes Grinsen ließ sich selbst dem Hayabusa nicht verwähren. Es war schon ein wenig erheiternd, wie die Frau, die bis eben noch so stolz war und behauptete, alles selbst zu können, urplötzlich stinkig war, weil etwas nicht klappte, wie sie wollte. Noch einmal vollführte Ryu die Bewegung. Langsamer.

    "Zuerst der normale Schlag. Von da an ziehst du einfach nach links oben hoch. Durch die Richtung bewegen sich deine Arme im Normalfall automatisch mit. Und wenn du nichts falsch machst, solltest du in genau die Ausgangsposition kommen, die ich dir vorhin gezeigt habe. Also, noch einmal."

    Wieder ging Ryu in die Grundhaltung, ließ den Schlag von oben herab schnellen und zog die Klinge am Drehpunkt sofort wieder nach links oben. Mehrmals wiederholte er dies. Langsam und so, dass Myra es genaustens beobachten konnte. -Ob sie wohl abgelenkt ist? Hey, hat sie grade auf meinen Hintern geschaut? Nein... Vermutlich nicht. Aber warum tut sie sich dann schon bei solch einfachen Bewegungen so schwer?-

    Einige male noch führte der Schwertmeister immer und immer wieder dieselbe Bewegung aus, bis er schließlich aus der Ausgangsposition sein Schwert drehte, dass es mit der Klinge an seinem Arm entlang nach oben schaute. "Und ja, du kannst die Verteidigung durchbrechen. Nicht, weil es albern aussieht, sondern weil du ihn in die Enge zwingst mit dem Vorwärtsschritt und ihm somit den Abstand nimmst. Komm, versuch es noch einmal. Ich weiß, du kannst es..."

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Ryu wiederholte die Übung mehrmals und sogar so langsam, dass selbst ein Baby verstanden hätte wie es ging. Eigentlich war es auch gar nicht so schwer, jedenfalls dann nicht, wenn sie genau erkannte, wie es gemacht wurde. Wenn die Übung jedoch schnell von statten ging, dann konnten ihre Augen nicht schnell genug folgen, aber jetzt hatte sie sicherlich den Dreh raus. Myra hob die Klinge über ihren Kopf und ließ diese nach unten sausen. Wieder schaffte sie es nicht rechtzeitig die Waffe zu bremsen, der Schwung war zu groß. Doch sollte sie diesen Schwung nutzen und nicht abbremsen. Die Schneiderin musste diesmal nicht an dem gewünschten Punkt stoppen, sondern den Schwung nur in eine andere Richtung leiten. Sie atmete tief ein und konzentrierte sich auf dem Ablauf der Übung, die Kleinigkeiten wie Kraft und richtiges Timing überließ sie ihrem Unterbewusstsein. Wichtig war, dass sie die Übung richtig durchführte. Nocheinmal erhob sich die Waffe über den Kopf der Adligen. Ihre Füße rutschten in die richtige Position, sodass sie einen festen Stand hatte, um den Schwung abzufangen. Dann sauste ihre Waffe nach unten. Am Wendepunkt lenkten ihre Arme das Schwert in eine andere Richtung und ohne viel zu tun stand sie plötzlich so da, wie es ihr Lehrmeister gezeigt hatte. Zwar wackelte die Grünäugige noch etwas, da es für sie immer noch schwer war den Schwung abzufangen, aber sie hatte den Schlag hinbekommen. Eigentlich brauchte sie nur die Energie des ersten Schlages umleiten, damit diese das Schwert wieder in die Höhe zog. Soviel Kraft hatte sie dafür nicht benötigt. Lächelnd drehte sie sich zu Ryu um, hob das Schwert über ihren Kopf, ließ es nach unten schwirren und zog es in einem kleinen Bogen wieder nach oben, sodass am Ende die Spitze der Klinge genau auf ihren Lehrmeister zeigte. Wahrscheinlich hatte Ryu immer noch nicht bemerkt, dass er seine eigene Niederlage heraufbeschwor, in dem er die Blonde trainierte.

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    "Bescheiden wie eh und je." sprach der Hayabusa grinsend mit verschränkten Armen, während er sich auf sein Schwert stützte. "Vergiss jedoch nicht, dass wir erst am Anfang sind. Und... Um mich zu schlagen brauchst du noch sehr viel Übung. Aber du weißt ja, dass ich dein Talent genauso wenig leugnen will wie dein gutes Aussehen." setzte er dann nach, um sie unterbewusst noch weiter zu motivieren und gleichzeitig zu necken und aber auch zu loben. Natürlich sah sie gut aus, was sonst? Das Kompliment war in gewisser Weise zweischneidig. So hatte der Hayabusa doch einige intressante Bewegungen erlebt, bevor Myra den Dreh raus hatte.

    "Gut, jetzt der dritte Angriff. Hier kannst du variieren. Die erste Version funktioniert folgendermaßen, pass auf!"

    Wieder begann Ryu mit dem Schlag aus der Grundhaltung heraus von oben herab, führte dann seine Klinge zur Seite nach oben, ließ schließlich mit der Linken von seinem Schwert ab und machte einen kräftigen Hieb nach rechts, was seinen imaginären Gegner wohl den Kopf kostete. Der Trick dabei war es, dass, wenn die Deckung schon durchbrochen war, man seinen Feind sofort bezwingen konnte, würde der Schlag in Kopfrichtung sitzen. Ob es nun genau der Hals oder der Schädel war, war bei einem Schwert recht egal. Der Schaden, der dadurch angerichtet wurde, war in jedem Fall enorm.

    "So, nun zur zweiten Variante."

    Ryu begann erneut. Grundstellung. Ausholen. Schlag von oben herab und links hinauf. Diesmal jedoch ließ er den Schlag nicht in dem Kopf-ab-Manöver enden, sondern er nutzte den verbleibenden Schwung, um noch einmal über Kopf auszuholen und einen kräftigen Hieb gegen die Seite seines luftigen Gegners zu führen. Dies war die Alternative, sollte der Gegner noch auf irgend eine Art und Weise seinen Körper ab der Brust verteidigen, so wäre dies wohl der beste Weg, ihm trotzdem Schaden zuzufügen.

    "Hierbei kannst du jedoch auch unterscheiden, ob du den Torso oder die Beine deines Gegners versuchst zu treffen." gespielt verneigte er sich vor der Adligen und zwinkerte ihr neckig zu. "Euer Zug, Mylady."

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Nun wurde es wirklich interessant, wenn auch etwas eklig, denn eigentlich hatte die Adlige nicht vor ihren Gegner in Scheiben zu zerschneiden, sondern wollte ihn höchstens so verletzten, dass dieser sie nicht mehr angreifen konnte. Es lag nicht unbedingt daran, dass Myra nicht den Willen dazu hätte im Notfall einen solchen Schlag auszuführen, ihr Problem lag viel mehr darin, dass ein zerstückelter Leib stark ihr ästethisches Empfinden verletzte und deswegen nicht geduldet werden würde. Dennoch war es sicherlich nicht verkehrt auch einen solchen Schlag zu beherrschen.
    Vorsichtig hielt sie ihr Schwert mit einer Hand fest umklammert. Die Schneiderin wollte wissen, ob sie fähig dazu war die Waffe mit einer Hand zu führen, denn dies musste sie, wenn sie die erste Variante machen wollte, doch als sie bemerkte, dass das ganze schwierig war, da ihr noch die Kraft fehlte, entschied sie sich für die zweite Variante, die dem Gegner nicht unbedingt den Kopf kosten würde, aber auch unschöne Wunden hinterließ.
    Die Schneiderin hob das Schwert über ihren Kopf, korrigerte nocheinmal die Stellung ihrer Arme und Beine und zog dann die Waffe nach unten, machte einen Bogen in der Höhe ihres Bauchnabels und nutzte den Schwung um die Klinge nach oben zu ziehen. Nun ließ die Schönheit den Druck auf der Waffe nach und wirbelte diese einmal um ihren Kopf und noch einmal und noch einmal, dann ließ sie das Schwert sinken. Vorsichtig lockerte die Adlige ihre Arme. Diese Drehungen waren nicht unbedingt gut für ihre Schultern gewesen. Diesmal hatte sie den Schwung ihrer Waffe zu sehr unterschätzt. Sie konnte nicht richtig zu schlagen, da sich das Schwert förmlich selbstständig gemacht hatte. Zum Glück hatte sie es im festen Griff ansonsten, wäre von den Männern im Lager schon jemand gefallen bevor der Kampf mit den Orks begonnen hätte. Myra massierte ihre Oberarme, denn das Training zehrte stark an ihren Kräften. Auch wenn sie an Ausdauer und Kraft zu gelegt hatte, war sie bei weitem keine Kampfmaschine.
    "Gönn mir eine kurze Pause.", sagte sie und ging zu ihrem Rucksack, um etwas zu trinken herauszuholen.
    Dann setzte sich auf einen Stein und blickte zu Ryu.
    "Wenn ich soviel Kraft benötige um ein paar Übungen mit dem Schwert zu machen, ist es dann überhaupt möglich lange damit zu kämpfen? Ich kann mir gut vorstellen, dass ich im Nachteil wäre, wenn der Kampf sich in die Länge ziehen würde, weil dann immer mehr die Kräfte schwinden. Kann es denn sein, dass eine solche Waffe gar nicht für lange Kämpfe gemacht ist, sondern nur den Gegner einschüchtern soll?"

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Den Gegner einschüchtern? Nein, dafür waren große Waffen nicht gedacht. Myra schien doch etwas überrascht zu sein von der Anstrengung, die das Training mit sich brachte, doch musste sie auch diese Erfahrung sammeln, um weiter zu kommen. Erfolg war mit harter Arbeit verbunden, wie auch die Beherrschung des Schwertes. Meister fielen nicht vom Himmel. Vielleicht rutschten sie auf Fischen aus und fielen auf Holzplanken, aber sie fielen definitiv nicht vom Himmel. Angesichts dieser Tatsache nickte Ryu kurz mit nachdenklichem Gesichtsausdruck in seine verschränkte Haltung hinein.

    "Nun, wieso sollten diese Schwerter nur zur Einschüchterung sein? Prunk und Eindruck zählen nicht auf dem Schlachtfeld. Respekt und Anerkennung der Fähigkeiten seines Gegners dagegen schon. Natürlich kannst du ein wenig herumposieren oder ein besonders schön ornaniertes Schwert haben, aber was bringt es dir, wenn dein Gegner dann im Kampf merkt, dass es mehr Schau ist, als wahres Talent. Denk immer daran: Es ist eine Sache ein großes Schwert zu besitzen, doch eine andere es richtig zu führen."

    Ryu ging ein Stück auf sie zu und ließ sich neben ihr nieder, während er sie ununterbrochen anschaute. Sie war stark, definitiv. Und sie würde noch stärker werden, soviel war klar.

    "Glaubst du wirklich, in deinem jetzigen Stadium könntest du einen langen Kampf führen, geschweige denn einen richtigen? Versteh das nicht falsch, ich weiß, du wirst stärker werden, aber zu Anfang ist jeder... Schwach. Trotzdem, solltest du auch nur annähernd an meine Leistungen kommen, dann wird es für dich kein Problem sein, eines Tages einen längeren Kampf zu führen, ohne größere Müdigkeiten vorzuweisen. Natürlich braucht dies viel Geduld, Training und Schweißvergießen. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede... Danach ist man jedoch völlig am Ende und braucht erstmal eine Weile absolute Ruhe. Ich habe da auch so meine Erfahrungen gemacht..." erzählte er grinsend, während seine Erinnerungen an damalige Trainingskämpfe zurückfielen. Ja, damals unter Gor Na Jan hatte der Hayabusa wirklich einmal lange durchgekämpft... Und es war großartig! Einen derartigen Adrenalinrausch hatte der Schwertmeister zuvor nie gehabt. Schließlich begann er dann, hinter seiner Hand einen Moment lang zu gähnen. Es war schon ein wenig spät und Ryu vom Marsch etwas schlaff. Schließlich war er am Lagerfeuer jede Nacht bis in die frühen Morgenstunden gesessen, wo er über Myra gewacht hatte.

    "Hmmm, falls du nach dem Training möchtest, können wir noch ein wenig über die Philosophie des Schwertkampfes sprechen. Ach und mein Angebot mit der Massage steht übrigens immernoch." fügte er dann ein wenig schmunzelnd hinzu. Zu gut erinnerte er sich daran, wie Myra sich entspannt hatte, als er ihr diesen kleinen Gefallen getan hatte. Und, ebendrum weil das Training so anstrengend war, würde er ihr diese kleine Wohltat erneut zukommen lassen, wenn sie das so wollte...

  9. Beiträge anzeigen #289
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Und da war wieder dieser Bruch in ihr. Ryu hatte es wieder einmal geschafft den Respekt, den er sich durch seine tolle Geschichte verdient hatte, zu nichte zu machen, in dem er ihr schon wieder an die Wäsche wollte. Myra wusste nicht, ob es Absicht war oder Naivität, dass ihr Lehrmeister immer wieder betonte wie hübsch sie war und er sie immer wieder berühren wollte. Langsam wusste die Grünäugige nicht mehr genau, wie sie sich verhalten sollte. Bei jedem anderen wäre sie wahrscheinlich aus der Haut gefahren, doch musste sie sich beherrschen, denn schließlich wollte sie den Schwertkampf erlernen und durfte es sich nicht erlauben Ryu zu verärgern, denn ansonsten könnte er die Lehre schnell abbrechen, was ein ziemlicher Nachteil für die Schneiderin gewesen wäre. Doch andererseits hielt sie auch nicht viel davon sich von einem Mann massieren zu lassen, auch wenn es dem höheren Zweck diente, dass sie weiter in seiner Lehre bleiben durfte. Sie rang mit sich selbst, aber versuchte sich nichts anmerken zulassen. Am besten ließ sich so ein geistiger Zwist mit einem trotzigen Gesicht kompensieren, sodass Ryu nicht erkannte, dass sie darüber nachdachte. Aber vielleicht konnte die Adlige ihren Lehrmeister irgendwie auf andere Gedanken bringen, denn sie hoffte, dass er sich für den Schwertkampf mehr interessierte als für sie.
    "Wenn du sagst, dass es alles eine Sache der Geduld und des Trainings ist, wäre es dann auch möglich soweit zu trainieren, dass jemand fähig wäre übermenschlich mit so großen Waffen umzugehen? Ich meine, dass jemand eine Zweihandwaffe mit einer Hand trägt oder vielleicht sogar in beiden Händen jeweils eine große Waffe. Was denkst du wäre soetwas möglich mit vollster Konzentration und Training?"
    Kurz war sie erleichtert, da Ryu über ihre Frage nachdachte. Sie hoffte, dass er jetzt die Sache mit der Massage vergessen hatte. Doch er wollte wissen, ob er sie massieren sollte, bevor er diese Frage beantworten würde. Wieder biss sich Myra auf die Zunge. Doch dann gab es einen Ruck in ihr, warum sollte sie ihren Körper für die Lehre verkaufen. Nein, sie würde sich ihm nicht hingeben, sondern ihn auf Abstand halten wie bisher, schließlich hatte sie gestern festgestellt, dass wenn Ryu Regen war, sie einen Schirm hatte.
    "Nein, danke, es geht schon.", sagte sie selbstsicher und wenn er nochmal fragen würde, dann würde sie ohne Umwege schlafen gehen, um sich einer Massage eines lüsternden Lehrmeisters zu entziehen.

  10. Beiträge anzeigen #290
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Frauen... Ryu hatte nicht die geringste Ahnung, was dieses Weib schon wieder dachte, aber wenn sie nicht wollte, dann war das ihr Problem. Dann sollte sie sich aber auch nicht beschweren, wenn sie die nächsten Tage während des Trainings immer mehr Schmerzen haben würde. Der Hayabusa verstand dieses mangelhafte Vertrauen einfach nicht. Schließlich meinte er es ja nur gut, aber wenn sie nunmal nicht wollte. Früher oder später würde sie merken, dass so etwas doch manchmal ganz angenehm sein konnte, aber gut.

    Nun wollte er aber auf ihre Frage zurückkommen, die im Prinzip schnell beantwortet war. Aufgrund dessen, dass der Körper eines Menschen nicht dafür geschaffen war, mit zwei langen Waffen zu kämpfen, die im Normalfall für zwei Hände geschaffen waren, beantwortete sich dies schon von selbst.

    "Zwei Waffen wären unmöglich. Eine ist... Nun, teilweise möglich. Ich selbst führe mein Schwert auch bei gewissen Streichen mit einer Hand. Aber trotzdem variiere ich und verlasse mich nicht zu sehr darauf. Ich denke nicht, dass es unbedingt möglich wäre, mit zwei großen Waffen zu kämpfen. Allein der Lastenschwerpunkt, wenn man so ein Schwert mit nur einer Hand anhebt ist gigantisch. Rein aus diesem Grund wäre es wohl unmöglich. Und wenn man dann noch die Zeit und den Kraftaufwand einbeziehen würde, der zum Ausholen benötigt wird... Es ist wie du sagtest: Übermenschlich. Eine Tatsache, die sich wohl nicht ändern lässt. Auch wenn ich es schon versucht habe..."

    Ohne weitere Worte stand der Hayabusa schließlich auf und ging ein paar Schritte. Ein wenig Schlaf würde jetzt wohl das Beste sein. Auch wenn ihm klar war, dass er die Nacht über wieder über den kleinen Sturkopf wachen würde.

    "Ich werde mich jetzt ans Feuer setzen. Du kannst ja mitkommen, wenn du willst. Ansonsten solltest du dich ausruhen. Wenn alles glatt läuft, dann werden wir vielleicht morgen auf die Orks stoßen und dann..." doch Ryu sprach nicht weiter. Die Vorfreude auf einen Kampf auf Leben und Tod ließ ihn nicht weitersprechen. Stattdessen fügte er nur ein leises. "Ich hoffe du wirst gut schlafen. Und ich hoffe, wenn du das erste mal tötest, wird deine Seele nicht zerissen werden..." hinzu. "Du wirst übrigens auch lernen müssen, dich auf andere zu verlassen, was deinen Schutz angeht..."

    Ohne weitere Worte dann ging er schließlich zum Lager zurück, wo er sich am Feuer niederließ und in die prasselnden Flammen starrte. Der Krieger spürte, wie das viele Töten, dass er bereits hinter sich hatte, an ihm zerrte und versuchte seine Seele zu zerütten. Doch es ging nicht. Der Hayabusa hielt stand, auch wenn sich ihm manchmal die Frage stellte: Warum das alles? Und warum vertraute ihm Myra nicht? Voller Fragen in seinem Kopf blickte er in den Sternenhimmel.

    "Wenn ihr da oben doch nur beantworten könntet, was mich so quält..."

  11. Beiträge anzeigen #291
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Genau in Momenten wie diesen verfluchte Jarvo sich, dass er seine Laute in Mertens Hütte gelassen hatte. Zu gerne würde er auf den Saiten etwas herumklimpern und die Anwesenden mit angenehmen Klängen erfreuen. Doch ein Musikinstrument wäre für die lange Reise eine unnütze Last. Zudem war das kalte Wetter Nordmars nicht zuträglich für das empfindliche Holz, welches sich nur allzu verzog und damit den Klang des Instruments verschlechtern könnte.
    Ryu und Myra waren schon seit geraumer Zeit mit ihren Übungen beschäftigt, die kein Ende nehmen wollten. Immer wieder streute der Lehrmeister philosophische Denkweisen ein, denen der Barde anfangs interessiert lauschte, sich nach eine Stunde aber abwandte. Genau dort nämlich bemerkte er seine Untätigkeit, erhob sich und lief durch das kleine Lager. Überrascht musste er feststellen, dass Yared, Bhôr und zwei weitere Männer Holzpalisaden zur Befestigung aufgestellt hatten. Jetzt ergab es auch Sinn, dass er vor geraumer Zeit Männer für eine lange Zeit Holz hatte schlagen hören. Interessiert ging er zu ihnen und sprach Yared darauf an.
    „Guter Gedanke eine kleine Absicherung zu erstellen. Wer weiß was hier draußen herumlungert. Haben wir schon irgendwelche Lebenszeichen von den Orks oder irgendwelchen Nordmarern, die zufällig in der Gegend campieren?“
    Der Sappeur, der gerade genau seiner zugesprochenen Arbeit nachging, schüttelte nur den Kopf.
    „Leider keines von beiden. Heute werden wir noch einmal in Ruhe schlafen können. Diese Höhle hat den Vorteil, dass wir geschützter sind und auch einen wärmeren Schlafplatz haben. Weniger Wachen bedeutet mehr ausgeschlafene Männer.“
    „Aber…?“, fragte der Barde, als er den zweifelnden Gesichtsausdruck seines Gegenübers sah. Irgendetwas schien noch unklar oder zumindest unsicher.
    „Die Höhle ist noch nicht vollständig erkundet. Sie führt tiefer in diesen Hügel als wir erst dachten.“
    „Nun, wir werden ja wohl keinen Bären beim Winterschlaf stören, dafür ist es noch ein wenig zu früh“, witzelte Jarvo und rüttelte einmal an der Palisade. Sie saß absolut fest und würde auch einem größeren Ansturm lange genug standhalten können, um ihre Lage zu sichern.
    „Wie du wohl weisst, gibt es diabolischere Dinge in Nordmar als Bären. Den könntest du alleine mit deiner Laute wieder in den Schlaf spielen, falls er erwachen sollte. Du hast sie nicht zufällig dabei, oder?“
    „Tsss, ich hätte sie mitnehmen sollen, ich wusste es doch. Jetzt stehen wir mit heruntergelassenen Hosen da.“
    Yared wandte sich kopfschüttelnd, aber unverkennbar mit einem Lächeln ab, nachdem er einen der Männer für die Wache eingeteilt hatte.
    „Komm“, sagte er und betrat die Höhle, wo die Stimmen der wenigen Personen laut von den steinernen Wänden widerhallten. Er trank einen Schluck aus dem Wasserschlauch, reichte ihn Jarvo und schulterte seinen Holzschild. Es galt die noch unbekannten Winkel und Enden der Grotte zu ergründen. Zusammen mit Orthego und Dekker, die sich ihnen anschlossen, machten sich Yared und Jarvo auf.
    Ein paar frisch entzündete Fackeln leiteten ihnen den Weg, nachdem sie um die erste Ecke gebogen waren und ihr Lichtschein den immer enger werdenden Gang entlang tänzelte. Die Wände waren feucht und ebenfalls die Luft roch feucht, wenn man das behaupten konnte. Das Gestein war mit einer glitschigen, grünen Schicht überzogen, die Abermillionen Parasiten und sonstiges Getier beherbergte. Schon verhallten die Geräusche ihrer Truppe im Hintergrund und übrig blieben alleine die Schritte ihrer Stiefel, die sich auf überraschend ebenem Boden voranbewegten.
    „Wenn ihr jemanden mit einer Maske seht, erschlagt ihn schnell“, kicherte Dekker und stupste Jarvo von hinten an. Dieser hielt sich hinter Yared, der mit Schild und Fackel voranlief. Die Wände waren nun so eng, dass sie seitlich, aber immerhin noch aufrecht gehen mussten. Ein leichter Luftzug umspielte ihre Gesichter und ließ sie auf ihrem Platz verharren. Mit sich brachte er eine tiefes, raunendes Säuseln.
    „Was ist das?“, fragte Ortheog. „Frag erst gar nicht. Lassen wir es ein Luftloch im Stein sein, wenn dich das glücklich stimmt“, antwortete Jarvo und schob Yared voran. Es war nicht der Zeitpunkt wegen einem gespenstischen Laut stehenzubleiben. Adanos wusste, wie lang ihr Weg noch sein mochte.

  12. Beiträge anzeigen #292
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Lagerplatz in einer Höhle auf der südwestlichen Hochebene

    Tiefer drangen sie durch den schmalen Spalt in die Höhle vor, arbeiteten sich von einer Kaverne im vereisten Gestein tiefer in das Herz des Hochplateaus von Nordmar. Es wurde nicht mehr viel gesprochen, jeder lauschte dem Atem der anderen und dem Wind, der eisig durch kleinste Ritzen im Gestein kroch und das Wasser aus der Luft an den Höhlenwänden sublimieren ließ. Das Eis reflektierte das Flackern der Fackeln und ließ die Wände golden, silbern und bläulich schimmern.
    Weiter und weiter zwängten sich die vier Waldläufer durch die Engpässe zwischen den eisversiegelten Felswänden, bis sie schließlich in eine riesige Kaverne traten. Das Licht der Fackeln wurde von den Wänden reflektiert und so erstrahle der Saal in glitzerndem Weiß und Gold.
    Ihnen allen blieben die Münder weit offen stehen und warme Atemwölkchen stiegen durch die frostige Luft der gewaltigen Kuppel dieses Eispalastsaales entgegen.
    Hin und wieder durchbrachen Wurzeln, an deren Enden sich gefrorene Wassertropfen versammelt hatten, die Höhlendecke. Leise klingelten sie, wenn wieder eine Windböe durch die Halle fuhr und sich ihren Weg zwischen den fast exakt kreisförmig angeordneten, vereisten Stalagnaten, von der Höhlendecke bis zum Grund durchgehende Tropfsteinsäulen, am Rand des Saales hindurch suchten.
    Dekker war der erste, der die Sprache beim Anblick dieses Wunders der Natur wieder fand.
    "Jetzt fehlt nur noch der Thron aus Eis, eine Saaldiener und ein Hohes Portal aus Eis."
    "Stimmt, der perfekte Thronsaal für einen Herrscher in Schnee und Eis.", bemerkte Jarvo staunend.
    "Oder ein Tempel für Adanos. Es fehlt nur eine riesige Statue - natürlich aus reinem, klarem Eis - und ein paar Wassermagier.", fügte der stellvertretende Lagermeister hinzu, der sich von der Mitte des Saales aus einen besseren Überblick verschaffen wollte, aber während er ging, seine Augen nicht von der Pracht abwenden konnte, die Wasser und Kalk im Laufe von Jahrhunderten geschaffen hatten.
    Keinen Augenblick später veränderten sich Art und Weise seiner Fortbewegung drastisch. Yared glitt auf dem eisigen Grund aus und landete glücklicherweise auf seinem Allerwertesten, auf dem er noch einige Fuß in den Saal hineinschlitterte, eher er zu ruhe kam.
    Die anderen brüllten und bogen sich natürlich vor Lachen. Aber seufzend gestand der Sappeur ihnen dieses Verhalten zu. Es musste wahrlich komisch gewirkt haben, wie er noch versucht hatte mit den Armen wedelnd den Sturz auf den glatten Boden der Tatsachen aufzuhalten - ein vollkommen uneffektives Verhalten.
    "Ich wette, es wird euch nicht besser ergehen als mir, wenn ihr es versucht und zwar egal, ob ihr in die Luft starrt oder auf den Boden achtet. Alles hier ist verdammt glatt und, wie mir scheint, ist der Boden nicht ganz durchgefroren.", rechtfertigte Yared seinen harten Fall.
    "Das wollen wir doch mal sehen.", meinte Dekker etwas großspurig und ... kam folgerichtige bald darauf eine ähnliche Körperhaltung wie der Sappeur einnehmend und auf dem dünnen Wasserfilm, der das Eis bedeckte, gleitend neben dem Pionier auf dem Boden zu sitzen.
    Jarvo und Orthego versuchten es erst gar nicht stehend den Saal zu durchqueren. Der Barde setzte sich kurzerhand auf seinen Stahlschild und der Pirscher auf seinen Hosenboden.
    "Es macht wohl keinen Sinn, auf dieser Eisfläche stehen zu wollen. Mmh?"
    "Stimmt, Jarvo, macht es nicht."
    "Dann würde ich vorschlagen, jeder von uns nimmt sich eine Fackel und arbeitet sich sitzend bis zur Wand durch, mich würde interessieren, ob irgendwo hinter den Säulen der Gang weitergeht."
    Schnell hatten die vier Männer Spaß am Schlittern gefunden und rutschten blitzschnell im Fackelschein über das Eis der Halle.
    Sie teilten sich auf und untersuchten jeder einen Abschnitt der Wand hinter den Stalagnaten. Auf Yareds Wandabschnitt gab es nicht wirklich etwas zu entdecken, weswegen er schnell mit seinem Teil durch war und sich schon wieder, sich mit seinen kalten Fingern über die Eisfläche stoßend, auf dem Rückweg zur Hallenmitte befand, als Jarvo sie alle zu sich rief.
    "Hier, schaut euch das mal an."
    Der Barde wies auf eine leblose Gestalt in Lumpen, die an eine der Säulen aus Kalkstein und Eis lehnte. Das Blut war schon seit Jahren gefroren und bildete kleine rote Kristalle auf dem schweren Kettenpanzer, den der Krieger trug.
    "Das ist kein Nordmann. Hier, die Rüstung, keine Clanfarben, kein rockartiger Schnitt. Wie lang der hier wohl schon liegen mag?", begutachtete Yared die Leiche.
    "Möglicherweise schon ein paar Jahrzehnte. Hier in diesem eisigen Klima verrotten Lebewesen nur langsam, wenn sich keiner an ihnen gütlich tut.", erwiderte Dekker, während er das Hab und Gut des Toten näher in Augeschein nahm.
    "Er ist vermutlich an der großen Wunde in seiner Seite verendet.", folgerte Orthego, der sich den Leichnam selbst vorgenommen hatte.
    "Solche großen Wunden reisen nur Orkäxte. Dem Mann fehlt ja fast der halbe Brustkorb. Zudem scheint er schon tot gewesen zu sein, als man ihn hier abgelegt hat."
    "Woraus schließt du das, Yared?"
    "Ganz einfach, Orthego, schau dir mal den Boden an."
    "Stimmt, nirgendwo auf dem Boden ist eine größere Blutlache zu finden."
    Weiter untersuchten sie den Leichnam des unbekannten Kriegers, aber sie fanden keine weiteren Hinweise auf seine Identität oder Todesursache.
    Seine Habseligkeiten beschränkten sich auf eine kleine Tonschale mit Asche darin, wahrscheinlich so etwas wie eine Opferschale, und seine Waffe, eine einhändig geführte Axt, von der aber nur noch der verrostete Kopf übrig war. Yared steckte ihn ein. Vielleicht konnte man ihn noch gebrauchen.
    "Das bringt nichts. Gehen wir wieder zurück, damit wir noch etwas Warmes in den Bauch bekommen.", meinte Dekker und alle stimmten darin überein. So machten sich die drei anderen schon mal auf durch die Halle, als dem Sappeur noch ein Stück Tierhaut in der Hand der Toten auffiel. Sorgsam zog er den zusammengefalteten Pergamentbogen aus den kalten starren Fingern und folgte dann erst den anderen.
    "Was hast du da?", wollte Jarvo wissen, als der stellvertretende Lagermeister zu ihm aufholte.
    "Keine Ahnung was draufsteht, ich bekomm ihn nicht auseinander. Er ist ganz steif gefroren. Vielleicht später, wenn ich ihn etwas aufgewärmt habe."
    Eilig stiegen sie zurück in den Höhleneingang, wo die anderen schon mit Suppe und Brot auf sie warteten.

    Später, als die meisten schon schlafen gegangen waren, setzte sich Yared allein auf einen Stein an eines der noch brennenden Feuer und dachte an Nanami, von der er nun weiter entfernt war, als jemals zuvor, seit sie sich damals in der Wassermühle getroffen hatten. Langsam kroch die Kälte, die Trostlosigkeit, die Traurigkeit dieser unwirtlichen Umgebung auch in sein Herz, in sein Gemüt.
    Was sie wohl tun würde, wenn er gegen die Orks in den eisigen Höhen fallen würde?
    Er nahm den Zettel hervor, den der Tote in der Halle in seinen Händen gehalten hatte. Mittlerweile war er in seiner Manteltasche aufgetaut und so konnte er ihn entfalten. Die Schriftzeichen waren keine nordischen, sondern die, die ihm Benjen in der Höhle der Rattensippe beigebracht hatte. - Es waren Runen des Waldvolkes. Inhalt war der Text eines Liedes.

    Und ich würde für immer aufgeben, dich zu berühren,
    Weil ich weiß, dass du mich immer irgendwie spüren wirst.
    Du bist das Nächste zum Himmel, dem ich je nahe sein werde
    Und ich will jetzt noch nicht heimkehren.


    Und alles, was ich kosten kann, ist dieser Moment
    Und alles, was ich atmen kann, ist dein Leben.
    Weil es früher oder später vorbei ist,
    Will ich dich heute Nacht nicht missen.


    Und ich möchte nicht, dass die Welt mich sieht,
    Weil ich nicht glaube, dass sie es verstehen würden.
    Wenn alles geschaffen ist, um zu vergehen,
    Will ich nur, dass du verstehst, wer ich bin.


    Und du kannst nicht gegen Tränen ankämpfen, die nicht kommen werden
    Oder den Moment der Wahrheit in deinen Lügen,
    Wenn alles wie im Traum zu sein scheint.
    Ja, du blutest nur um zu wissen, dass du am Leben bist.


    Und ich möchte nicht, dass die Welt mich sieht,
    Weil ich nicht glaube, dass sie es verstehen würden.
    Wenn alles geschaffen ist um zu vergehen,
    Will ich nur, dass du verstehst, wer ich bin.


    Wenn die Welt in ihren Grundfesten erschüttert,
    Wenn das Inferno abklingt, die Ruinen aus der dampfenden Asche emporsteigen,
    Dann ist es mir nicht wichtig, was die Welt denkt,
    Dann will ich nur, dass du weißt, wer ich war.


    Und ich wollte nicht, dass die Welt mich sah,
    Weil ich nicht glaubte, dass sie es verstehen würden.
    Wenn alles geschaffen ist, um zu vergehen,
    Will ich nur, dass du verstehst, wer ich war.


    (frei nach "Iris" von "The Goo Goo Dolls" in einer Übersetzung und Bearbeitung von Yared)

  13. Beiträge anzeigen #293
    Waldläufer Avatar von Ophiuchus
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    Im Kloster

    Obwohl es noch Sommer sein musste, wobei sich das Schlitzohr sicher war. Spürte er die ersten Anzeichen das der Herbst und somit der Winter in Nordmar nicht mehr fern war. Hier droben im Kloster hoch über dem Tal merkte man es vielleicht noch stärker als im den Tälern von Nordmar. Der Wind der Tief aus dem Norden kam. Fühlte sich kälter an wie vor einigen Tagen. Die Dächer des Klosters erscheinen morgens schon mit einem leichten Reif bedeckt. Ein Reif der von der Kälte zeugte die in einigen Wochen das Land beherrschen würde.Eine Tatsache die nun auch ihn und seine Aufgaben im Kloster betraf. Auch wenn er im Begriff war ein Skriptor zu werden und die meiste Zeit in der Bibliothek oder den Skriptorium zu verbringen. So wurde auch er nun gebraucht um das Kloster auf die Kalte Jahreszeit vorzubereiten.Würde es sich doch nur noch um Tage handeln bis die Kamine und Öfen im Kloster befeuert werden müssen um ein einiger maßen angenehmes Raumklima zu erhalten. War es doch recht frisch in dem Schlafsaal dieses Nacht geworden. Ophiuchus lief gemächlich zu den Gespaltenen Holzhaufen. Sein blick fixierte den Ordensbruder der das Holz spaltete, welches er in einer der Schuppen aufschichten musste.

  14. Beiträge anzeigen #294
    General Avatar von Yared
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    Die eisigen Höhen im südwesten Nordmars

    Immer weiter ging es durch die engen Schluchten, über schmale Kanten am Abgrund entlang, durch verschneite Täler und über vereiste Höhen, immer auf der Spur der Orks, die vor einer Woche am Pass nach Silden eine Karawane überfallen hatten. Laut der Bhôrs erfahrenen Fährtenlesern hatten sie schon mehr als einen halben Tag Abstand auf die Orks gut gemacht. Bald würde man die räuberischen Grünhäute eingeholt haben.
    Der letzte Tag ihres Marsches war verhältnismäßig ereignislos verlaufen. Der frühe Wintereinbruch hier im Süden der Nordlande hatte vorübergehend an Intensität verloren und leichtes Tauwetter hatte Einzug gehalten, ein Umstand der den Verfolgern durchaus zugute kam, zumal sich die Spuren der Orks im aufgeweichten Boden schlechter verwischen ließen, als im vereisten Schnee.
    Seine zwei Maultiere hinter sich her führend stapfte Yared durch den Schneematsch auf die höchste Stelle der Anhöhe zu. Der Zug würde dort oben abermals wie schon so oft eine kurze Rast einlegen, um den Bericht der Späher über das hinter der Anhöhe liegende Tal abzuwarten.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Nachdenklich kniete Ryu am Feuer, während seine Hand einen weiteren Holzscheit ins Feuer führte. Die Hitze kümmerte den Schmied so gut wie gar nicht, denn er war sie gewohnt durch die tagelange, harte Schmiedearbeit. Nachdenklich schaute er in die Flammen, die in ihrer ganzen Kraft vom Boden aufstiegen und, umso weiter sie stiegen, desto mehr in kleinen, verzweifelten Funken verloschen. Mit gemischten Gefühlen dachte er an den Moment, der kommen würde, wenn sie auf die Orks stoßen würden. Einerseits freute er sich wie ein kleines Kind darauf, endlich wieder sein Leben aufs Spiel setzen zu können, doch andererseits hingen seine Gedanken bei den Leuten, die mit ihm kämpfen würden. Allen vorran Myra. Schließlich war sie sein Schützling... Ob es jeder schaffen würde? Der Schwertmeister hoffte darauf. Doch schließlich wurde er je aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich Schritte vernahm. Die Geräusche von Stiefeln, wie sie durchs dichte Unterholz preschten und der Geruch von frischem Schweiß. Natürlich bemerkte es hier keine einzige Person so wirklich, denn wer war auch so wie Ryu? Niemand in der Truppe. Und dieser Gedankengang war noch nicht einmal abwertend gemeint. Fragend blickte Yared den Schwertmeister an.

    "Der Späher kommt jeden Moment zurück." entgegnete der Hayabusa nur ruhig, während er einen weiteren Scheit ins Feuer warf und schließlich aufstand. Ohne weitere Worte lief er dann in die Richtung, aus der der Erwartete jeden Moment auftauchen würde.

    Ruhig blickte er auf das Waldstück, das vor ihnen lag. Alles schien ruhig, so nach außen hin. Aber Ryu war klar, dass dort unten irgendetwas war, dass unweigerlich etwas mit der verlorenen Stahllieferung zu tun gehabt hatte. Doch kaum zu Ende gedacht, kam der Späher auch schon den Hügel hinaufgerannt. "Orks! Ein Lager voll Orks!" stieß er völlig außer Atem aus, während der Truppenführer Wasser für den Späher orderte.
    "Ruhig. Setz dich erstmal, trink etwas und erhol dich bevor du uns noch umfällst. Und danach erzählst du, was du gesehen hast."
    Geändert von Ryu Hayabusa (17.08.2009 um 00:16 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #296
    General Avatar von Yared
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    Anhöhe oberhalb des Orklagers, Südwesten-Nordmar

    Sie kampierten mittlerweile schon eine ganze Weile auf der Anhöhe oberhalb des bewaldeten Tales in welches die Spuren der Orks hinabführten, als Ryu, der Waffenschmied, irgendwie unruhig wurde und einen der beiden Späher ankündigte - eine erstaunliche Leistung, wunderte sich Yared, denn er konnte dort unten im Dickicht des Tannenwaldes weder etwas erahnen, noch hören, bis der Späher schließlich auf die Lichtung brach. Wo ihn die anderen voller Erwartung anstarrten.
    Dankbar gab der Kundschafter Yared den Wasserschlauch zurück, wischte sich den Mund mit dem Ärmel seines Mantels ab.
    "Danke, Meister Yared."
    Er war so schnell hierher geeilt, wie er konnte ohne laut genug zu werden, dass ihn möglicherweise herumstreunende Orks fanden, und musste zunächst einmal verschnaufen bevor er seinen Bericht abliefern konnte.
    Nun wandte er sich dem Schwertmeister zu, der die Führung diese Unternehmens innehatte.
    "Meister Ryu, die Orks haben ungefähr anderthalb Stunden Fußmarsch von hier entfernt in einer Engstelle des Tales ein befestigtes Lager. Sie haben an beiden Enden des Engpasses ungefähr vier Fuß Erde zu einem kleinen Wall aufgeschüttet und darauf eine Bretterwand errichtet. Zur Abwehr von Reitern und Infanterie haben sie den Wall mit angespitzten Pfählen gespickt."
    Das hörte sich nicht gut an.
    "An den Durchlässen im Wal haben sie Gräben ausgehoben, die man nur mit einem stabilen Brett überqueren kann, das sie jederzeit entfernen können."
    "Das hört sich jetzt schon nach einer bilderbuchmäßigen Verteidigungsstellung an.", brummte Bhôr, "Wie viele Orks sind es denn?"
    "Anderthalb Dutzend, höchstens. Zudem schienen sie nicht zur Orkarmee zu gehören, zumindest haben sie keine Standarten oder ähnliches."
    "Seltsam, die Art, wie sie ihr Lager befestigt haben, spricht aber für eine eher militärische Ausbildung, kein einfacher Bandit, befestigt so sein Lager. Räuber und ähnliches Gesindel versteckt sich eher, wie unser eins zwischen den Bäumen, um möglichst erst gar nicht entdeckt zu werden.", warf Jarvo ein, der damit einen militärischen Sachverstand offenbarte, den Yared ihm gar nicht zugetraut hätte, zumindest was das strategische Konzept der Orks anging.
    "Da magst du recht haben, aber es kann sich hierbei durchaus um Deserteure handeln oder um irgendwelche hitzköpfigen Jungspunde, die ganz wild aufs Krieg-Spielen sind und deshalb unerlaubt aus den Fängen ihrer Militäraufseher weggelaufen sind.", fügte der Veteran und ehemalige Unteroffizier hinzu, bevor der Kundschafter seinen Bericht fortsetzte.
    "Wir haben vierzehn Orks gezählt, als wir im Schutze des Waldes oberhalb des Engpasses über eine Bergkuppe kletterten. Aber es werden wohl noch drei oder vier mehr sein, schließlich konnten wir nicht in die Zelte schauen."
    "Was wolltet ihr da oben?", fragte Ryu, seine Neugier, wenn er denn welche hatte, gut verbergend.
    "Wir haben nach einem Weg auf die Rückseite des Lagers gesucht. Rechts schließt sich an den Engpass eine steile, nicht zu erklimmende Felswand unterhalb eines Felsvorsprunges an, aber links ist das Gelände nicht ganz so steil. Es kommen zwar keine Tiere darüber aber ein guter Kletterer, kann es auf die andere Seite schaffen. Die rückwärtige Palisade ist ähnlich wie die an der Frontseite gebaut."
    Geändert von Yared (17.08.2009 um 12:33 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #297
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Ryu Hayabusa ist offline
    Der Sachverhalt war nun also klar. Ein Orklager, scheinber ohne Zugehörigkeit, bestehend aus Deserteueren und Jungspunden. Arme Irre, so könnte man meinen, doch war es wirklich so einfach? Ryu lehnte nachdenklich sein Kinn in auf seine rechte Handfläche, während er mit der anderen Hand einen kleinen Zweig zwischen seinen Fingern umhertanzen ließ. Wenn der Bericht des Spähers stimmte, so konnte man das Lager von beiden Seiten geschickt betreten und von innen heraus zermürben. Zumindest kam es Ryu so in den Sinn. Ohne große Worte, legte er schließlich den Zweig zur Seite, packte sich ein Stück Fleisch und biss herzhaft hinein. Während er so kaute, waren seine Gedanken ganz bei dem Lager. Er würde sich wohl zwei weitere heraussuchen, die mit ihm von hinten angreifen würden. Wortlos legte er dann den Knochen zur Seite, der nur noch übrig geblieben war und stand auf, den Blick Richtung Wald gerichtet. Mit verschränkten Armen stand er nun da. Der Verterter des Behemoths. Es machte schon einen besonderen Moment aus, wie er so da stand im Scheine des Mondes.

    "Mein Vorschlag ist wie auch gestern, dass wir dann, wenn sie es am wenigsten erwarten, am besten zur Dämmerung oder bei Nacht zuschlagen werden. Während sich ein paar von uns durch den hinteren Eingang schleichen, positionieren wir unsere Bogenschützen entsprechend, wo sie gutes Schussfeld haben, aber auch nicht gleich gesehen werden. Der Rest sollte sich einen Weg von vorne herein bahnen. Yared, du hast doch da irgendwas mitgenommen, was uns den Weg erleichtern sollte oder? Achja, du musst mir übrigens noch zeigen wie man diese Dinger bedient... Ich finde die sehr faszinierend, aber gut. Ich denke, wenn die Anzahl der Orks stimmt, wird es wohl nicht allzuschwer, sie auszuschalten. Aber ihr wisst ja: Lasst keinen am Leben, sonst haben wir am Ende ein großes Problem, aber das wisst ihr ja."


    Ohne eine einzelne Regung hatte der Hayabusa gesprochen. Noch immer stand er völlig ruhig da, als würde er seine Beute aufs genauste betrachten und seine vorgehensweise durchgehen, wie er sie reißen würde. Doch sein Blick stieg langsam von dem Waldstück unten hinauf zum Himmel.

    -Der Mond erstrahlt so klar heute Nacht... Ich hoffe dir geht es gut... Nanami...-

  18. Beiträge anzeigen #298
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker saß am Feuer, endlich hatte er sich wieder von der Last seines Mantels befreien können und wärmte seine von der Kälte steif gewordenen Glieder. Robrem versorgte die Pferde, während Euryiakos einen Wachposten außerhalb des Lagers bezogen hatte. Jeder, der einen Hauch militärischer Ahnung besaß oder zu besitzen glaubte, saß am Feuer und diskutierte die neue Situation. Ein Lager war schlecht, selbst wenn es einen engen Pfad geben sollte, war die Situation noch immer recht aussichtslos.
    'Ein Lager also... Das ist natürlich eine blöde Situation...', murmelte Dekker wissend, dass er gehört werden würde, 'selbst wenn es einen Pfad ins Innere geben sollte, so wäre dies kaum eine Alternative... Orks haben Hunde dabei, Tiere, die fast so groß sind wie Warge und ebenso gut riechen... Die schnüffeln uns ganz schnell auf und sich auf einem engen Pfad einem Ork eins gegen eins, Mann gegen Mann zu stellen, ist eine Aufgabe, die ich kaum einem von uns zutraue... Wir brauchen also einen Schlachtplan... Ich schätze von uns rauen Gesellen dürfte auch keiner in der Druidenmagie bewandert sein, um vielleicht ihre Festung ein wenig aufzuweichen oder irgendetwas dieser Art...
    Auch ein Feuer kann bei diesem Wetter getrost ausgeschlossen werden... Jungs, ihr seht also... Wir haben eine Menge Arbeit vor uns...'

    In Dekkers Kopf arbeitete es, er wusste, dass Yared Ahnung hatte vom Pionierwesen, er war Offizier gewesen oder irgendwie sowas, er hatte Sachen explodieren lassen, er würde da rein kommen... Aber dann?
    Wenn der Überraschungsmoment schon damit abgetan sein würde, die Festung aufzumachen, standen sie am Ende immer noch einer beinah gleichstarken Orkarmee gegenüber, die wohl einigen Sildenern das Leben kosten würde.

  19. Beiträge anzeigen #299
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Ein metallisches Klingen erklang in den frühen Morgenstunden im Lager. Doch war es keineswegs ein Angriff der gefundenen Orks, sondern ein Übungskampf zwischen zwei, die sich schon am Anfang der Reise in die Haare bekommen hatten. Myra konnte vor Aufregung nicht mehr schlafen, obwohl sie wusste, dass sie ihre Kräfte für den Angriff benötigte. Dennoch hatte die Adlige sich dazu entschieden mit dem Kerl einen Übungskampf auszufechten, mit dem sie sowieso beinahe am Wasserfass aneinander geraden wäre. Dieser hatte sofort zu gestimmt und schien mit viel Freude auf die Blonde einzuschlagen. Doch ließ sich Myra nicht so leicht besiegen.
    Den Schlag ihres Kontrahenten ließ die Grünäugige an der dünnen Klinge ihres Degens abrutschen, wie sie es auch schon oft in der Lehre getan hatte. Dann schlug sie mit dem Handschutz ihrer Waffe die Schwerthand des Kerles weg und warf sich dann mit voller Kraft gegen dessen Brust, sodass dieser ein paar Schritte zurücktorkelte, aber nicht umfiel. Die Schneiderin nutzte den kurzen Moment, machte einen Ausfallschritt nach vorn und zog ihren Degen von rechts oben nach links unten. Wieder klirrte es, als ihr Gegenüber grinsend ihren Schlag parierte und sie nach hinten stieß. Die Blonde duckte sich unter dem Konter hinweg, sprang einen Schritt zur Seite und stieß dann von unten nach oben. Ihr Gegner wich zur Seite aus und schlug von oben auf sie herab. Diesmal parierte sie den Schlag und versuchte dessen Schwert nach oben zu drücken, doch der Mann hatte wesentlich mehr Kraft im Arm als sie. Deswegen ließ sie abermals das Schwert abgleiten, aber sie schlug nicht zu, sondern sprang auf. Dann begann sie um den Mann herum zu hüpfen. Dieser schaute sich das Schauspiel kurz an, aber versuchte sie kurzdarauf zu treffen. Dabei ging er, seiner Meinung nach, clever vor, in dem er in ihren Lauf schlug. Doch Myra ließ seinen Schlag ins Leere gehen, sprang nach vorn und striff mit der Klinge ihres Degens die Seite ihres Kontrahenten, da dieser im letzten Moment weggesprungen war. Da dieser eine Rüstung trug, wurde er nicht verletzt und die junge Schönheit war auch nicht darauf aus dem Kerl ein Leid zuzufügen, schließlich konnte er es sein, der ihr später im Kampf das Leben rettete, wenn sie einem Ork doch nicht gewachsen war. Wieder schlug der Kerl von oben auf sie herab. Die Grünäugige parierte und hielt dann ihre freie Hand vor sein Gesicht.
    "Stopp. Lass uns erstmal eine Pause machen.", sagte sie etwas außer Atem.
    Grinsend ließ der Kerl sein Schwert sinken und nickte.
    "Verlass dich drauf. Noch sind wir nicht fertig.", versprach die Adlige, dann setzte sie sich auf einen Stein und nahm einen großen Schluck eiskalten Wassers.

  20. Beiträge anzeigen #300
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    "Auf ein Neues.", rief die Blonde ihrem Trainingspartner zu, dieser rüstete sich sofort.
    Myra schnappte sich diesmal ihr großes Schwert. Auch wenn sie wusste, dass sie dieses wahrscheinlich nicht gegen die Orks einsetzen würde, wollte sie doch etwas damit trainieren, wenigstens die Schläge, die Ryu ihr schon gezeigt hat.
    "Hau bitte nicht so drauf, wie beim letzten Mal. Ich bin noch in der Ausbildung mit der Waffe hier.", legte die Adlige fest und ihr Gegenüber grinste nur etwas, dann ging er zum Angriff über.
    Sie war noch gar nicht richtig vorbereitet gewesen und hatte auch ihre Position nicht eingenommen. Nur mit Mühe konnte sie den Schlag parieren, in dem sie irgendwie das Schwert vor sich hielt und sich dann mit dem linken Fuß abstützen, damit sie nicht den Halt verlor. Energisch drückte sie mit aller Kraft das Schwert in Richtung ihres Kontrahenten und stieß diesen mit einem kräftigen Stoß nach hinten. Dann hob die Schneiderin das Schwert, wie es Ryu ihr gezeigt hatte, über den Kopf und ließ es von oben auf ihren Gegner sausen. Dieser sprang zur Seite. Kurz vor dem Boden konnte die Adlige den Schwung ihrer Waffe noch abfangen. Zum Aufraffen hatte sie keine Zeit mehr, da der Kerl schon wieder angriff. Myra sprang ein paar Schritte zur Seite, rannte dann auf ihren Gegenüber zu und baute den Angriff erneut auf, was während des Laufens wesentlich schwieriger war. Die Klinge sauste erneut auf ihn herab. Ihr Kontrahent sprang etwas nach hinten und wollte gerade angreifen, als die Blonde den Schwung nutzte, um die Klinge wieder nach oben zu reißen. Die große Waffe schlug mit voller Wucht gegen die leichte ihres Gegners und stieß diese nach oben, da der Kerl damit scheinbar nicht gerechnet hatte. Einen kurzen Moment zeigte die Spitze ihres großen Schwertes auf ihren Gegenüber, dann nutzte sie sofort den Schwung, drehte die Waffe einmal um ihren Kopf und schlug in die Seite ihres Kontrahenten. Ein lautes metallisches Klingen ertönte, als dieser den Schlag irgendwie parierte. Myra hätte nicht gedacht, dass irgendjemand so einen Angriff abfangen konnte, aber scheinbar ging diese Aktion an dem Mann nicht spurlos vorbei.
    "Okay, das reicht denke ich. Lange kann ich auch nicht mehr, mit der Waffe zu kämpfen, kostet ganz schön viel Kraft.", sagte die Adlige etwas erschöpft.

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