[Die Orkjäger]

Toivo rümpfte die Nase und wandte sich von dem Burschen ab. Mit einer zögerlichen Bewegung befestigte er die Streitaxt wieder auf seinem Rücken, ehe er sich dem Loch von Höhle zuwandte, in dem angeblich eine Goblinplage herrschte. Sollte dieser Pint Recht behalten, so war es weder eine gute Idee, in dieses Nest hineinzulaufen, noch es einfach zu ignorieren. Zwar hielt er es für ausgemachten Blödsinn, dass sich diese Biester in Jagdtrupps organisierten, dafür fehlte ihnen einfach jeglicher Grips, doch war es durchaus denkbar, mal eine marodierend umherziehende Gruppe von ihnen anzutreffen. Für einen oder zwei Männer konnte eine solche dann durchaus eine Gefahr darstellen.

Nachdenklich kratzte sich der Orkjäger am Kopf, während er sich wieder Pint zuwandte, welcher sich nach ihrem kurzen "Gespräch" wieder ein wenig gefangen hatte.

"Wie viele sagtest du hausen dort?"
"Etwa ein dutzend, aber..."
"Entschieden zu viele", fiel Toivo ihm in's Wort, " für eineinhalb Männer, ich muss mir etwas anderes überlegen..."

Deloryyan

[Thorald]

Es war bereits wieder Abend, und Thorald und Chiarah unterwegs. Ihr nächstes Ziel war der Feuerclan, und die Reise dahin würde ein ganz schön starkes Stück geben. Etwa einen Tagesmarsch weiter begann die "Wildnis".
Hier gab es weder Jägerhütten, noch Schürferstellen oder Holzfäller. Dafür aber Unmengen an Goblins und Rippern, Säbelzahntigern, Ogern, Wollnashörnern und natürlich die Trolle nicht zu vergessen. Danach würde ein vereister See kommen, welcher von den Eisgolems bewohnt wurde. Diese waren der Grund dafür, dass der See nie auftaute und unter einer meterdicken Eisschicht verborgen blieb. Der Weg würde alles andere als einfach werden, zumal ihre Chancen selbst zu zweit schlecht gegen einen Eisgolem standen, geschweige denn gegen mehrere. Gegen diese Gegner halfen nur schwere Hämmer, sein Rabenschnabel war vermutlich noch in Ordnung, aber Schwerter, Speere und dergleichen nützten hier nichts.

Nach einer Weile entschied Thorald sich dafür, Rast zu machen, weitere Unterweisungen mussten her.
"So, lange genug gefaulenzt! Jetzt gehts weiter, gestern hab ich dich in die ersten Schritte der Schwertkunst eingewiesen, heute kommt wieder etwas Konditionstraining. Ich denke, durch die Schwertübung ist dein Handgelenk schon ein bisschen stabiler geworden, doch Stabilität alleine reicht uns nicht. Wir befinden und gerade, unschwer zu erkennen, an dem Fuße eines kleinen Hügels. Ich schätze ihn auf etwa 8 Meter, normalerweise würde es zwar etwas anstrengend werden, ihn zu Fuß zu überqueren, doch machbar ist es alle mal. Du jedoch wirst ihn hoch sprinten und, oben angekommen, wieder auf diese Seite runter robben. Zweiter Durchgang: Wieder hoch sprinten, und nun auf der anderen Seite runter sprinten. Zurück läufst du gemächlich, und zwar zu unserer Ausgangsposition
Dritter Durchlauf: Mit Hilfe der Arme hochziehen, trag hierbei Handschuhe! Nun wieder auf diese Seite runter laufen, gemächlich.
Vierter Durchgang: Mit gezogenen Schwert hoch sprinten,, auf die andere Seite runter laufen.
letzter Durchgang: mit gezogenen Schwert den Hügel erst hoch, und dann wieder runter robben.
Ich habe hier einen recht dicken Lederwams, den wirst du tragen, um dich vor Verletzungen zu schützen. Ich möchte, dass jedes Stück haut von dicker, robuster Kleidung bedeckt ist, bevor du die Übung absolvierst. Natürlich wirst du dir trotzdem diverse Schrammen holen, aber das kommt nun mal vor. Noch Fragen?"

[Larsen Pint]

Larsen dachte nach und sagte zu Toivo:,, Na dann nutzten wir eine List. Sieh ich hab hier ein paar Kleinwildfallen , die können den Grünen zwar nicht töten aber ordntlich ärgern und verletzten . Ich wär dafür das wir sie anlocken, ich lass das große Feuer brennen, die Wachen bemerken es und der Häuptling schickt ein paar Späher, diese werden mich sehen und für ein leichtes Opfer halten, wenn sie sich dann anschleichen werden sie in meine Fallen treten, das ist dann dein Zeitpunkt, du musst die Viecher schnell töten, die Goblins werden dann eine größere gruppe schicken 5-6 vieleicht, ich ziehe eine Leiche in den Wald, die Goblins werden der Blutspur folgen und sich an meine Fersen häften. In der Zeit musst du zur Höhle gehen und die restlichen töten, die die sich an meine Fersen geheftet haben werde ich abhängen, hoffentlich, und zurück zum Feuer rennen. Dort treffen wir uns und entscheiden wie es weitergeht.
Ich weiss der Plan hat viele Unsicherheiten , aber es ist ein Plan. Wenn du einvertsanden bist geh ich in den Wald und leg meine Fallen die sollten mir einen Vorsprung verschaffen, morgen.,,

Nun sah Larsen Toivo an , dieser überlegte.

,, Bis du dich entschieden hast werd ich meine Fallen überprüfen. Als er das Fleisch in Toivos Hand sah, er hatte abwesend genickt und kaute, kam in noch eine Idee. Larsen sagte:,, Ich könnte auch die Fallen auslegen und die Beute ausnehemen und in die Nähe der Höhle legen, der Blutgeruch wird vieleicht ein paar Wölfe anlocken, oder noch besser Säbelzahntiger , die würden uns die ganze Arbeit abnehmen.

Mit diesen Worten wandte er sich ab und begann die waffen zu überprüfen und seine Sachen zu packen, sein erster Kampf rückte immer Näher und damit sein erster Sieg oder sein Tod. Er zog sein Jagdmesser ,,Kein Schwert aber um einen Grünling aufzuschneiden reichts ,,dachte Larsen

[Chiarah]

Auf den ersten Blick hatte der Hügel gar nicht so wild ausgesehen, Chiarah war aber schon sehr schnell eines Besseren belehrt worden.
Schon der erste Durchgang hatte ihr zu schaffen gemacht, die letzten Tage waren schon sehr anstrengend gewesen und hatten ihre Spuren hinterlassen, diese wirkten sich jetzt natürlich auch aus. Chiarah war den Hügel hoch gesprintet, wie von ihr verlangt wurde. Schon da hatte sie festgestellt, dass, dass ihr Kraft auf bei den letzten Schritten schon nachgelassen hatte. Auf der anderen Seite war sie dann runtergerobbt. Scheinbar einfach aber in der Praxis sah das ganz anders aus. Es war eine andere Anstrengung aber deshalb war sie noch nicht leichter, mindestens so schwer, wie das Hochsprinten, war das Herunterrobben.
Ihre Arme schmerzen schon sehr bald und der Schweiß lief nur so. Chiarah schwitzte und das war bei den Temperaturen alles andere als selbstverständlich. Die Paladina war nur froh, dass sie außer ihrem Lehrmeister niemand sah, vor allem niemand aus Vengard.

Nach dem ersten Durchgang hätte Chiarah am liebsten schon Schluss gemacht, es ging aber noch weiter und auch wenn sie eigentlich nicht wollte zwang sie sich einfach dazu.
Chiarah sprintete gleich wieder hoch, sie versuchte es zumindest. Etwa auf der Hälfte der Strecke ging ihr schon fast die Kraft aus. Die Paladina musste alles aus sich herausholen, die Beine schmerzten, waren kurz davor ihr den Dienst zu verweigern. Chiarah fing an abzurutschen, was die Sache noch schwieriger machte. Letztendlich hatte sie aber den Hügel erklommen, auch wenn ihr nicht so ganz klar war wie sie das geschafft hatte.
Herunter rennen war aber auch nicht einfacher, sicher kostete das weniger Kraft, allerdings musste Chiarah sehr aufpassen dabei nicht ihr Gleichgewicht zu verlieren. Ein Augenblick genügte und sie würde den Hügel herunter rollen und nicht rennen.
Auf dem zurück nutzte sie dann den kurzen Moment um richtig intensiv durchzuatmen. Sie blieb nicht stehen, nein, das wäre nicht gut aber Chiarah versuchte sich so gut es eben ging, zu erholen.

Jede Gelegenheit, jeden Stein, jede Wurzel nutzte sie nun um sich den verdammten Hügel hochzuziehen. Durch den Kampf mit der Hellebarde hatte sie ihre Arme gestärkt, scheinbar brachte ihr das hier nur nichts. Es waren einfach andere Muskeln gewesen, das hatte sie ja schon gleich zu beginn bei den anderen Übungen und dem Umgang mit dem Schwert gemerkt.
Aufgeben kam aber nicht in Frage, selbst wenn sie ihre Arme anschließend nicht mehr spüren sollte und die Chance dazu war zumindest für einige Momente gar nicht mal so schlecht.
Trotz der Handschuhe fiel es ihr immer schwerer de Stein oder die Wurzeln, was sich eben bot fest genug zu greifen. Beim hochziehen hatte Chiarah auch immer wieder nachgreifen müssen. Schulter, Arme und ihre Hände schmerzten, die Schülerin hatte echte Probleme die Kraft richtig umsetzen zu können.
Stolz war Chiarah auf sich, als sie es endlich geschafft hatte, gemächlich lief sie dann den Hügel auf der anderen Seite wieder runter. Nur kurz konnte die Paladina durchatmen, denn so gleich ging es wieder weiter.

Mit gezogenem Schwert rannte sie nun gleich wieder den Hügel rauf, wenn sie dachte, dass der erste Versuch schon schwer gewesen war staunte sie jetzt nicht schlecht. Chiarah rutschte mehr als alles andere. Drei Schritte vor und wieder Einen zurück, mit der linken Hand versuchte sie sich noch etwas zu stützen aber so recht wollte das auch nicht helfen.
Die Zeit schien still zu stehen, so kam es ihr jedenfalls vor, Chiarah konnte machen was sie wollte, sie näherte sich dabei kaum dem Gipfel, wenn man das Ende des Hügels so nennen konnte. Der schien sich immer weiter zu entfernen, in ungreifbare Ferne zu rücken. Die aber spornte sie jetzt erst recht an.
Die Schülerin ließ nicht nach, strengte sich sogar noch mehr an. Sie spürte zu diesem Augenblick schon keine Schmerzen mehr, sie schien in einem Tunnel gefangen zu sein, der nut eines zuließ. Ihr Verstand, ihr Geist existierte nun nicht mehr, Chiarah machte nur noch das was von ihr verlangt wurde. Fast so als wäre Geist und Körper getrennt, als könnte sie sich selber von Außen antreiben, so ging es immer weiter.

Sie lief dann den Hügel wieder runter, dachte aber schon gar nicht mehr daran sich zu erholen, sie wollte das Training nur hinter sich bringen.

Mit gezogenem Schwer ging es gleich weiter, diesmal aber nicht aufrecht, sie robbte vielmehr den Hügel hoch. Als würde sie sich rückwärts bewegen entfernte sich ihr Ziel immer weiter von ihr. Unglaublich, Chiarah schien keinen Meter weiter zu kommen.
Erstaunt musste sie dann aber feststellen, dass sie bereits den Hügel erklommen hatte, es nun wieder hinunter ging. Chiarah war etwas verwirrt, so ganz verstand sie das dann doch nicht. Sie konnte es nur auf die Erschöpfung zurückführen. Wollte jetzt aber auch nicht länger darüber nachdenken. Es ging nun weiter, den Hügel wieder hinunter.
Dabei musste die Paladina aufpassen, sich mit dem Schwert selber noch zu verletzen, ihre Koordinationsfähigkeit. Hatte gelitten, ihre Extremitäten wollten nicht mehr so ganz wie sie wollte. Die Kraft fehlte ihr inzwischen einfach, sie war total leer gepumpt, wollte jetzt nur noch den letzten Rest hinter sich bringen.
Zurück bei ihrem Lehrmeister musste sie dann auch einen Augenblick liegen bleiben, nur kurz, um wenigstens wieder einigermaßen atmen zu können.

[Thorald]

"Sehr schön, vom Tempo war es an manchen Stellen etwas bedürftig, aber alles in allem ok. Du hast mir immerhin gezeigt, dass du genug Willen besitzt. Das ist verdammt wichtig. Auch wird deine Ausdauer und Kraft nach unserer kleinen Rundreise auf jeden Fall gewachsen sein, wie du feststellen wirst. Ich denke, bis zum Feuerclan können wir uns daher wieder mehr mit dem Schwertkampf an sich beschäftigen."

Um sich die Aufmerksamkeit seiner Schülerin zu sichern, machte der Waffenschmied eine kleine Pause, um ihr Luft zu gewähren.
"Ab morgen wird unsere Reise schwieriger, ich bin mir nicht sicher, wie viel du von Nordmar weißt, doch kann ich wohl deine Kampfkunst einschätzen. Sie wird nicht reichen - meine ebenso wenig. Jedenfalls nicht gegen Eisgolems. Wir werden deswegen jedes Lebewesen auf den Weg meiden, so wirds zwar länger dauern, aber auch eine Gruppe Goblins, die plötzlich hinter dem nächsten Busch steht, kann gefährlich sein - vor allem, wenn sie einen Schamanen dabei haben. Heute werden wir heir erstmal unser Lager aufschlagen, damit sich deine Muskeln etwas erholen können. Morgen früh gehts dann weiter."

[Chiarah]

Es war schon spät in der Nacht, es war kalt geworden aber am Feuer ließ es sich aushalten, Chiarah hatte noch mal Holz nachgelegt, die Paladina konnte einfach nicht schlafen, die letzten tage hatten sie ordentlich aufgewühlt, es war schon eine ganze Weile her, dass sie sich so schinden musste. Auch wenn sie immer in guter Form war, dies war etwas ganz anderes. Spezielles Training war man einfach nicht gewohnt, wenn man das nicht jeden Tag durchzog, da konnte man noch so gut in Form sein. Sie dachte aber schon wieder zu viel nach. Entweder es war einfach egal oder sie redete es sich schön, wie dem aber auch sei, Chiarah musste es nehmen wie es war, schließlich machte sie das freiwillig durch.

Der Mond stand schon fast in seiner ganzen Größe am Himmel, nicht mehr lange bis Vollmond.
Der Feuerclan, zu dem sie wollten lag soweit sie das noch in Erinnerung hatte ganz in der Nähe des Klosters, den Weg kannte sie und die Gefahren, hier im Norden konnte die Paladina auch recht gut einschätzen, nicht zum ersten Mal war sie hier unterwegs.
In dieser Nacht wollte sie aber auch nicht weiter darüber nachdenken, etwas Schlaf würde ihr sicher gut tun, zumindest sollte sie es mal versuchen, die nächsten Tage würden sicher nicht weniger anstrengend werden.

[Chiarah]

Gerade war die Sonne aufgegangen, Chiarah hatte kaum geschlafen aber es half ja alles nichts, sie mussten weiter ziehen.
Ständig war sie aufgewacht, egal wie sie sich hingelegt hatte, schmerzte ihr Körper.
Das Feuer war inzwischen heruntergebrannt, Chiarah kontrollierte noch einmal ihre Ausrüstung, vor allem aber ihre Waffen. Falls es darauf ankommen würde, wollte die Paladina keine Überraschung erleben.

Am liebsten wäre sie ja liegen geblieben, neben einem Feuer eingekuschelt in eine Decke aber Chiarah war anspruchslos, sie konnte sich gut anpassen und einen starken Willen hatte sie auch.
Im Kopf ging Chiarah die Strecke durch, die sie zum Feuerclan zurücklegen mussten. Den Weg zum Kloster kannte sie ja noch und von da aus konnte es nicht mehr weit sein, wenn sie nicht sogar vor dem Kloster ihr Ziel schon erreichen würden.
Es war wirklich kalt, in der Nacht hatte sie ja das Feuer gewärmt aber nun mussten sie sich bewegen um nicht zu sehr auszukühlen. Die Paladina war doch froh warme Kleidung eingepackt zu haben, erst hatte sie ja gezögert, weil lange hatte, sie ja nicht bleiben wollen aber da sah man mal wieder, dass es immer besser war lieber etwas zu viel mitzunehmen, als zu wenig.
Momentan kam sich Chiarah eher vor wie eine alte Frau, ihre Knochen schmerzten, sie hoffte nur, dass das wirklich bald nachlassen würde, vor allem in Anbetracht des künftigen Trainings.

[Thorald]

Sie waren dem Feuerclan nun schon ein schönes Stück näher gekommen, doch letztendlich wurde es, wie jeden Tag, wieder Zeit für Chiarahs Übungen.
"Ich hoffe du erinnerst dich noch an die Lektionen über Stellung und Haltung. Ich möchte, dass du wieder die Standardstellung einnimmst und mich mit dem Übungsschwert attackierst. Nennen wir es Übungskampf. Auch wenn ich dir bis her weder Schläge noch Taktiken beigebracht habe, möchte ich dioch mal sehen, wie du dich rein intuitiv anstellst. Verlagen tu ich von dir lediglich, dass deine Haltung so ist, wie ich sie dir gelehrt habe. Außerdem solltest du mir langsam zeigen, dass du nun genug Kraft hast, das Schwert auch länger zu halten und - wenn auch dilettantisch - zu schwingen."

Gesagt getan, Thorald warf seiner Schülerin das stumpfe Übungsschwert zu, nahm sein eigenes auf und stellte sich entspannt ihr gegenüber. Das Schwert hing hierbei locker in der Hand an seiner Hüfte, zeigte mit der Spitze nach unten. "Na los, greif mich an."

[Chiarah]

Bald würde es schon wieder dunkel werden, der Tag war wie im Fluge verfangen, der Trainingskampf kam ihr da eigentlich ganz gelegen. Chiarah hatte in den vergangenen Tagen hart trainiert, war es jetzt sicher Zeit eine Schritt weiter zu gehen.
Die Grundstellung hatte die Paladina schnell eingenommen, das Schwert hielt sie diagonal vor den Körper, genau so wie sie es auch gelernt hatte.

Chiarah zögerte auch gar nicht lange, sofort griff sie ihren Lehrmeister an. Natürlich wusste die Schülerin, dass sie keine Chance hatte aber das war ja schließlich auch nicht Zweck der Übung.
Von links oben schlug sie erst nach rechts unten, sofort folgte der nächste Schlag über Kreuz. Die Schläge waren noch recht genau, wie sollte es denn aber auch anders sein, was Chiarah aber nun bemerkte war, dass sie sich an das Schwert an sich schon recht gut gewöhnt hatte. Das Gewicht machte ihr nicht mehr so viel aus und ihr handgelenk schmerzte nicht mehr.
Ihr Lehrmeister hatte keine Probleme den Schlägen auszuweichen oder sie zu blocken. Die Genauigkeit fehlte ihr noch und die Schnellkraft, um das Schwert auch effizient einsetzen zu können aber das würde sicher auch noch kommen.
Ihr Durchhaltevermögen wollte sie hier in erster Linie unter Beweis stellen. Chiarah gab sich wirklich Mühe, zeigte, dass das Training bisher nicht um sonst gewesen war.

Zwar versuchte Chiarah Lücken zu finden aber sie schlug einfach zu ungenau zu um diese auch nutzen zu können. Auf Dauer wurde es dann doch recht anstrengend, Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn aber aufgeben wollte sie noch nicht.
Mit einer Stichattacke wollte sie einen erfolglosen Angriff abschließen. Mit einem Ausfallschritt, wie sie ich auch vom Speerkampf her kannte näherte sie sich schnell ihrem Lehrmeister und versuchte durch seine Deckung zu kommen, natürlich vergeblich.

[Thorald]

Mit einem herumreißen der Klinge schlug der Waffenschmied die letzte Attacke seiner Schülerin beiseite und gebot ihr anschließend Einhalt.
"Gut, wird ja schon was. Nun kommen wir zu den ersten Schritten im Kampf mit dem Schwert. Du nimmst wieder deine Ausgangsstellung ein."
Thorald machte es vor, den linken Fuß etwas nach vorne versetzt, Oberkörper leicht gebeugt.
"Dein erster Schritt wird mit dem rechten Fuß gemacht, hierbei drehst du deinen Körper leicht, sodass die Schulter leicht zum Gegner zeigt und du beinahe seitlich zu ihm stehst. So etwa.
Nun kommt der erste Schlag, und zwar von Oben. Dieser erfolgt zeitgleich mit dem Vorwärtsschritt, so hast du noch den Schwung der angedeuteten Drehung. Wenn du den Gegner so angreifst, muss er, wenn er nicht gerade einen Dolch führt, zurückweichen, da du deinen Körper nah an den Seinen gebracht hast und somit ist die Erste Aktion deines Kontrahenten ein Rückwärtsschritt und er ist in der Defensive.
Jedoch Vorsicht! solltest du die Drehung in die Seitliche Stellung vergessen und den Schlag nur von Oben führen, bietest du dem Gegner deinen Bauch und die Brust als Zielscheibe, die Chance, dass er dich trifft ist viel höher.
Und ist dein erster Schritt der deines sowieso schon nach Vorn versetzten Fußen, musst du einen großen Schritt, welcher dich zu sehr in deiner Flexibilität einschränkt. Soweit verstanden?"

Thorald verschaffte sich eine kleine Atempause und öffnete sich eine seiner Schnapsflaschen, welche er bei jeder Reise mitzunehmen pflegte.
"Aaah. Das tut gut. Nun, weiter im Text. Merke dir gut, was ich sage. Nun kommen wir zu deiner zweiten Aktion, sollte dein Angriff geklappt haben und sich der Gegner in der Defensive befinden. Jetzt folgt der linke Fuß wieder und setzt sich an die Spitze, der Schlag wird wieder von Oben geführt, diesmal jedoch von der Linken Ecke nach unten führend. Mit diesen zwei Angriffen bildest du quasi ein Kreuz. Achte bei diesem Schritt aber darauf, dass du dich wieder öffnest, heißt nicht mehr seitlich stehst - sondern wieder in deiner Ausgangsposition bist.
Dies hat den Vorteil, dass du damit wieder die gesamte Breitseite an Techniken hast, und dies mitten in einem Angriff - du musst also nicht mehr auf deine eigene Reaktion reagieren und dich auf deinen letzten Schlag abstimmen, sondern bist wieder - vom strategischen Standpunkt aus gesehen - bei der positiven Null angekommen, wie ich es so gerne nenne. "

Wieder eine Pause, zum einen zum Luft holen und Chiarah Zeit zum Verdauen zu geben, zum anderen wieder einen Zug aus der Flasche zu nehmen.

"So, dass sind die zwei ersten Schritte und Schläge. Wie du bemerkt hast, baut der zweite auf den Ersten auf, besser gesagt auf dessen Stellung. Was aber, wenn der Gegner nicht zurückweicht sondern kontert?
Ganz einfach, du musst selbst einen Schritt zurückweichen, am besten mit einen Sprung nach hinten, verbunden mit einem Raumschlag, welcher dir - wie der Name vermuten lässt - Raum verschafft.
Du hast also deinen ersten Angriffsschritt getan, deine Schulter ist seitlich ausgerichtet, dein Schwert in der unteren linken Ecke. Wenn du nun zurückspringst, schwingst du es wieder auf Brusthöhe, man könnte es einen halben Schlag nennen. Sobald dein Sprung beendet ist und du wieder Boden unter den Füßen hast, ziehst du das Schwert schnell aber kontrolliert zurück in die Ausgangsposition, die Füße und der Körper folgen wie gewohnt.
Trick bei diesem Stil ist es also, dass man immer wieder die Möglichkeit hat, aus der Ausgangsposition zu schlagen und damit sich jedes Mal neue Manöver überlegen kann, sollte das letzte fehlgeschlagen haben.
So, nun üb diese Schritt- und Schlagkombination, sowohl offensiv als auch defensiv und anschließend tritts du wieder gegen mich an."

[Chiarah]

Chiarah hatte ihrem Lehrmeister genau zugehört und versucht sich auch alles zu merken. Ohne zu zögern ging sie gleich an die erste Übung. Kurz ließ sie sich alles noch mal durch den Kopf gehen und fing dann auch gleich an.

Sie drehte ihren Oberkörper und schlug dann auch gleich zu, im gleichen Augenblick ging die Paladina einen Schritt vor. Es war gar nicht so einfach, die Bewegungsabläufe waren einfach sehr zeitnah aber für den Anfang war Chiarah schon recht zufrieden mit sich, sie würde fleißig weiter üben dann würde sie schnell besser und sicherer werden.
Chiarah machte gleich weiter, die zweite Aktion würde gleich aus der Ersten hervorgehen, daher war es nur logisch erst keine Pause zu machen. Die Paladina setzte gleich mit dem linken Fuß vor, schlug dabei von links oben und öffnete sich dann wieder.
Da hakte alles noch, war längst nicht so flüssig wie es sein sollte aber die Reihenfolge war richtig und darauf konnte die Schülerin aufbauen, das war wichtig.

Inzwischen war es dunkel geworden, Chiarah hatte es gar nicht mitbekommen gehabt, erst jetzt war es ihr so richtig bewusst geworden. Auch wenn es sich tagsüber in der Sonne noch aushalten ließ, wurde es jetzt richtig kalt, schon bald würde es tagsüber auch kaum noch wärmer werden, wenn überhaupt.

Chiarah machte gleich weiter, sie war gerade mitten drin und wollte den Rhythmus nicht verlieren.

Nun folgte gleich ein Sprung nach hinten, dabei führte sie gleich den Raumschlag aus, vielmehr das, was sie dafür hielt. Es war ein Schlag der ihr die Möglichkeit geben sollte unbeschadet die nächste Position einnehmen zu können. Das wäre dann die Grundstellung, von der aus die wieder einen Angriff starten konnte.

Das war alles noch nicht wirklich flüssig aber Chiarah war bereit es ihrem Lehrmeister vorzuführen. So würde sie sich selber auch besser einschätzen können, so alleine war das doch recht schwer.

Ihr Lehrmeister wartete auch schon auf sie, auch wenn es schon recht spät war wollte Chiarah das jetzt noch durchziehen.
Aus der Grundstellung heraus drehte sie ihren Oberkörper schritt dann gleich mit dem rechten Fuß nach vorne und schlug gleichzeitig zu. Sofort folgte der linke Fuß und die Schülerin schlug mit dem Schwert nun von links oben, nach unten. Nahm dann gleich wieder die Grundstellung ein.
Wirklich beeindruckt schien ihr Lehrmeister nicht zu sein aber das hatte sie auch nicht erwartet.
Als er dann angriff sprang sie nach hinten, musste dabei kurz aufpassen nicht das Gleichgewicht zu verlieren, versuchte dabei noch ihn mit ihrem Schwert fern zu halten, um auch wieder in die Grundstellung zurückzukehren.
Selber war Chiarah mit sich nicht zufrieden aber sie wusste woran sie noch arbeiten musste, dann sollte es schon bald wesentlich flüssiger und effektiver laufen aber mal sehen was Thorald dazu meinte.

[Thorald]

"Geht schon, sieht alles noch etwas abgehackt, aus, aber das kriegen wir noch hin. Heute werden wir wohl den Feuerclan erreichen, von dort aus geht es dann wieder zum Hammerclan. Und dann...nun, dann sehen wir weiter. Heute jedoch möchte ich noch die Übungen von gestern weiterführen. Du beherrscht nun schon die grundlegenden Techniken des Stils, welchen ich als Voraussetzung für alle weietren ansehe. Ich möchte, dass du ab heute so oft wie möglich die Schrittfolgen übst bzw. generell alles, was ich dir beibringe. Sicher kennst du das sogenannte Schattenkämpfen, ich möchte, dass du dieses nun täglich absolvierst. Außerdem werden wir heute noch einen zweiten Stil durchnehmen. Dieser basiert auf Schnelligkeit, du kennst ihn schon. Er führt den Standard-Stil fort und ist zusätzlich noch auf schmalen Körperbau ausgelegt. Somit also perfekt für dich gedacht. Weiter zeige ich dir heute Allgemein alle möglichen, in diesen Stilen vorkommenden Schläge. Ich erwarte nicht, dass du sofort alle beherrscht und anwenden kannst, aber ein Grundverständnis muss langsam da sein."

Thorald entnahm wieder die beiden Übungssschwerter dem Beutel und warf Chiarah eins zu.
"Es gibt drei Arten von Schlägen: Der Stich, der Schlag und der Schnitt. Den Schlag kennst du schon, er wird meist durch Wucht geführt, er beinhaltet die meisten Varianten. Der Stich zielt auf überraschendes Vorpreschen verbunden mit Schnelligkeit aus, ihn werden wir heute behandeln. Der Schnitt schließlich ist für das Handgemenge gedacht, wenn du keinen Platz zum Ausholen hast. Dabei hältst du das Schwert an Knauf und Klinge und schlitzt den Gegner an einer taktisch gesehen wichtigen Stelle auf, sei es das Handgelenk oder gar die Kehle.
Doch kommen wir wieder zum Stich. Stiche führt man mit einem Ausfallschritt aus, wird meist hüfthoch mit der Spitze zum Gegner gehalten und dann nach Vorn gestoßen. So etwa. Nun binden wir den Stich in unsere Schrittfolge ein."
Thorald machte es vor, startete in der geübten Stellung und schritt mit dem rechten Fuß nach Vorne, Schlag von Oben rechts nach unten links, dass linke Bein zog nach, Schlag von Oben links nach unten recht, den Schwerknauf zog er nun fließend zu sich an die Hüfte, Ausfallschritt mit dem rechten Bein und ein blitzschneller Stich folgte. Anschließend schnellte das Schwert wieder zurück in die gewohnte Paradestellung, diagonal zur Brust.
"Zuerst wirst du den Ausfallschritt üben, du startest wie gewohnt mit dem linken Fuß nach Vorne versetzt, das Schwert diagonal zur Brust. Nun mit dem rechten Fuß nach vorne schnellen und den Stich ausüben, anschließend das Schwert sofort wieder in die Paradestellung bringen. Übe dies, danach übst du die Kombination. Wir haben nun also schon den Kreuzschlag, von oben rechts nach unten links , zurück und von Oben links nach unten recht, und nun den Stich nach Vorn. Zur Grundlage gehören jedoch auch der Schlag von rechts nach links und umgekehrt, dieser muss mit Schwung geführt werden.So:"
Nun Sauste das Übungsschwert des Waffenschmiedes von links nach rechts, stoppte abrupt und fuhr zurück nach rechts.
"Du wirst diese Schläge etwas ausholender machen, den dir fehlen noch Geschick und Muskeln, um diesen abrupten Richtungswechsel durchzuführen.
Schwing das Schwert also schön ausholend und gewöhn dich an die Bewegungen. Die Rechts/Linksschläge übst du, wenn du mit den Rest gut genug beherrschst. Morgen dann werden wir den Feuerclan erreichen. "

[Ophiuchus]

Die Zeit im Kloster verstrich, Tage waren zu Wochen und gar zu Monden geworden. In denen er nun hier Lebte. Länger als er es Selber je Geglaubt hatte, das er hier sein würde. Hatte er Anfangs doch gehofft die Magier würde es Aufgeben seine Seele zu Retten. Doch alles hatte sich anders als Gedacht entwickelt er hatte hier eine Aufgabe gefunden die ihn mit Freude erfüllte Das Duplizieren von Büchern, nicht nur das einfache Abschreiben sondern ein genaues Duplikat von einen Buch oder sonstigen Schriftstück herzustellen. Fast hatte er schon seine Vergangenheit verdrängt bis dieser Brief kam. Dieser Brief den er nun unter seinem Hemd nahe an seinen einst so kalten Herzen trug. Der Brief der Ophiuchus an seine Freunde und seine Amüsement erinnerte. An seine Freunde die gerade so von dem was sie Verdienten Leben konnten. Während er hier zumindest eine Warme wenn auch manchmal nicht gerade Übermäßige dennoch Sättigende Mahlzeit bekam. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen auch wenn er nichts machen konnte. Es ist schließlich seine Strafe hier die Zeit zu verbringen bis die Magier ihn gehen Ließen. Auch wenn er manchmal fragte ob er überhaupt von hier weg wollte.

[Chiarah]

Der Ausfallschritt war nichts Neues für Chiarah, nur war es mit der Hellebarde eben genau anders herum, dort schnellte sie mit dem linken Fuß vor und nicht, wie hier mit dem Rechten.

Es war bereits dunkel und die Paladina trainierte noch, immer wieder ging sie die gleichen Bewegungsabläufe durch, zur Stichattacke war sie noch gar nicht gekommen, weil sie vorher schon immer so unzufrieden war, dass sie den Durchgang abbrach.
Sie dachte einfach noch zu viel nach, was dann wieder bewirkte, dass die Übung alles andere als flüssig lief.

Wieder ging Chiarah in Grundstellung, hielt dabei das Schwert diagonal vor den Oberkörper, soweit war es inzwischen ja schon sehr einfach. Jetzt machte sie einen Schritt nach vorne, mit dem rechten Fuß zuerst, dabei schlug sie dann mit dem Schwert zu, ausholend, genau wie sie es sollte. Dann machte die Schülerin einen Schritt mit dem linken Fuß und hob das Schwert wieder diagonal vor en Körper.
So ganz zufrieden war sie damit immer noch nicht aber vielleicht sollte sie mal weiterkommen.
Chiarah ging also alles noch mal durch, nur ging sie nach dem zweiten Schritt nicht in die Grundstellung zurück, sondert zog das Schwert zu sich heran und stieß dann damit zu, zeitgleich machte die Schülerin einen Ausfallschritt. Dadurch kam sie schnell in Reichweite und erhöhte noch die Wucht, mit der die Klinge in den Körper des Gegners eindrang.
Chiarah würde noch viel Übung brauchen, das sah sie schon aber nun musste sie mal eine pause einlegen. Einfach mal für eine Zeit lang an etwas anders denken, das Training für eine kurze Zeit vergessen. Danach würde es sicher besser laufen, davon war Chiarah überzeugt, es würde sich ja aber dann auch zeigen ob sie richtig lag oder nicht. Die Paladina setzte sich etwas an das wärmende Feuer, sie war trotz ihrer Kleidung recht unterkühlt, was sich aber schnell wieder legen sollte.

[Chiarah]

Die Kombination zu trainieren hatte sich im nach hinein als nicht sonderlich praktisch erwiesen. Das war aber auch ein Grund für die Pause, wenn man mal an etwas anderes denken konnte fielen einem oft Sachen ein, die man sonst gar nicht gemerkt hätte.

Es war schon nach Mitternacht, Chiarah hatte sich aber trotzdem noch mal entschieden eine Trainingseinheit einzulegen. Diesmal aber wollte sie alleine die Stichattacke trainieren. Die Genauigkeit der Attacke war nicht sonderlich groß gewesen, solange das nicht der Fall war brachte es gar nichts sie in eine Kombination einzubauen.
Zeitgleich mit dem Ausfallschritt schnellte die Klinge nach vorne, soweit so gut. Bis dahin klappte es schon recht gut leider hatte sie die Klinge noch nicht wirklich unter Kontrolle, die Gefahr in diesem Augenblick war sehr groß das Ziel zu verfehlen und das war einfach nicht akzeptabel, die Paladina musste daran noch arbeiten, soviel war klar, das musste besser werden, bevor sie eine Schritt weiter gehen konnte.

Es war nun aber auch wirklich spät geworden und es fiel ihr schwer sich zu konzentrieren. Chiarah würde sich noch etwas aufwärmen und dann gleich schlafen gehen. Lieber stand sie schon früh auf und trainierte am Morgen weiter, wenn sie etwas geschlafen hatte würde es sicher auch besser laufen.

[Völsungur]

Völsungur hätte sich vielleicht mal überlegen sollen wohin er eigentlich wollte. Ziemlich planlos war der junge Nordmann durch Nordmar gewandert. Seine Vorräte waren spärlich, Wasser war ja kein Problem aber mit dem Essen würde es richtig eng werden. Für die Nacht hatte er noch etwas Pökelfleisch, das er eigentlich immer dabei hatte, dann war es das aber auch schon.
Am Morgen gleich würde er die eine oder andere Falle aufstellen und hoffen, dass ein Kaninchen nicht vorsichtig genug sein würde.

Für die Nacht war er in einer kleinen Höhle untergekommen, nicht wirklich groß aber sie bietet genug Platz für eine Person. Ein kleines Feuer brannte gleich am Eingang zu der kleinen Höhle. Vor allem in der Nacht wurde es schon empfindlich kalt und er war nicht ansatzweise für den Winter ausgerüstet, war ja alles mit dem Hof verbrannt. Nichts davon hatte er noch retten können, rein gar nichts.
Nun saß Völsungur da und starrte in das Feuer, Der nunmehr Heimatlose überlegte was er machen und wohin er gehen sollte. Der Nordmann lebte schon sein ganzes Leben hier oben, hatte aber nicht viel mehr als die nähere Umgebung des Hofes gesehen.
Gehört hatte er aber schon viel, Jäger und fahrende Händler waren regelmäßig vorbeigekommen. Von einem Kloster hatte er gehört und von Clans, die es scheinbar in Nordmar geben soll.
Vielleicht hätte Völsungur schon viel früher den Hof verlassen, sich nicht die ganze Verantwortung, für die er ohnehin noch zu jung war aufdrängen lassen sollen. Er hätte dann sicher schon viel mehr gesehen und wäre nicht auf die Erzählungen Anderer angewiesen.
Das hätte der Nordmann aber nicht können, er hätte seine Eltern nie im Stich lassen können.
Jetzt wurde Völsungur auch müde, was sicher kein Fehler war, ein paar Stunden Schlaf würden ihm bestimmt gut tun.

[Chiarah]

Schon vor Sonnenaufgang war die Paladina wach gewesen, nach einer kleinen Stärkung hatte sie sich dann auch gleich wieder an ihr Training gemacht.
Chiarah hatte nicht sonderlich gut geschlafen, immer wieder war sie wach geworden. Sie dachte etwas gehört zu haben, was aber sicher nur an einem schlechten Traum gelegen hatte.

So früh am Morgen war es ihr erst noch etwas schwer gefallen sich aufzuraffen aber nachdem sie erst einmal mit dem Training begonnen hatte fiel es umso leichter. Eine Bestätigung, dass ihre Entscheidung der letzten Nacht richtig gewesen war.
Nachdem sie erst mal angefangen hatte gewöhnte sie sich immer mehr an das Schwert, mit der Zeit war es fast schon zu einer Verlängerung ihres Armes geworden. Die Schmerzen die sie noch zu Beginn des Trainings hatte waren auch fast verschwunden, sie hatte sich inzwischen an die Belastung gewöhnt, was ihr die Sache natürlich auch erleichterte.
Bis Sonnenaufgang hatte Chiarah trainiert, dann hatten sie ihr Lager abgebrochen und waren weiter marschiert.

Auch auf dem weiteren Weg machte sich die Schülerin weiter mit dem Schwert vertraut, es musste einfach ein Teil von ihr werden, sie sah dem aber positiv entgegen.
Inzwischen war es fast schon Mittag, demnächst sollten sie den Feuerclan erreichen, lange konnte es nicht mehr dauern.

[Völsungur]

Wieder war ein Tag vergangen, Völsungur hauste immer noch in der kleinen Höhle. Momentan schien ihm das die beste Möglichkeit zu sein. Noch hatte er keine Ahnung in welche Richtung er weiter sollte. Gleich am Morgen hatte der Jäger zwei Fallen aufgestellt gehabt. In einiger Entfernung zu seinem Lager, damit er eventuelle Tiere nicht verscheuchen würde.
Bis zum Mittag hatte er dann in der Höhle gesessen und geduldig gewartet. Geduld brauchte man, oft wartete man wirklich mehrer Stunden, wenn nicht gar Tage, Völsungur hatte schon so einiges erlebt, in seinem Leben.
Seine erste Kontrolle war dann auch negativ ausgefallen, eine der Fallen war ausgelöst worden, so hatte sie der Nordmann neu erreichten müssen, da war wohl ein Kaninchen noch mal davon gekommen, wenn er die Spuren rings herum richtig gedeutet hatte.

Gegen Abend dann hatte er seine zweite Runde gemacht und hatte auch tatsächlich ein Kaninchen gefangen. Schnell war es geschlachtet, ihm das Fell und ausgenommen gewesen. Völsungur hatte das gleich an Ort und Stelle gemacht, das minimierte das Risiko, Raubtiere anzulocken, so war er in seinem Lager wenigstens einigermaßen sicher. Wobei natürlich der Geruch, der Zubereitung auch sein Risiko in sich barg, durch Blut und Verwesungsgeruch musste er es ja aber nicht gerade heraus fordern.
Das war sein Tagesablauf gewesen, inzwischen war es schon spät in der Nacht. Er hatte gegessen und wollte nun eigentlich nur noch ein paar Stunden schlafen. Vielleicht würde der Jäger ja am Morgen eine Eingebung haben, momentan wusste Völsungur noch nicht wie es weiter gehen sollte.

[Chiarah]

Die Paladina fühlte sich ständig beobachtet. Inzwischen hatten sie den Feuerclan erereicht, nicht ganz wie geplant aber doch mit wenig Verspätung. So recht wohl fühlte sich die Paladina nicht, die Nordmänner schienen sie wohl für eine schwächliche rau zu halten, die nicht einmal mit einem Schwer kämpfen konnte. Dafür konnte sie das mit der Hellebarde und mit dem Bogen, den Kerlen hatte sie aber auch nichts zu beweisen, wenn ihr einer Dumm kommen sollte würde sie ihm schon zeigen, wie schwächlich sie war.
Sie würden aber auch nicht lange im Clan bleiben, davon ging Chiarah zumindest aus und hatte sich mal ein mehr oder weniger ruhiges Plätzchen gesucht um ihr Training fortführen zu können.

Die Stichattacke hatte sie bei jeder Gelegenheit, bis zum Umfallen trainiert, die Attacke konnte die Paladina nun wirklich im Schlaf. Jetzt würde es aber auch mal Zeit die Kombination noch mal zu trainieren. Ihr erster Versuch in der Richtung war ja voll daneben gegangen.

Sie drehte ihren Oberkörper und schlug dann auch gleich zu, im gleichen Augenblick ging die Paladina einen Schritt vor. Ohne Zeit zu verlieren setzte Chiarah gleich mit dem linken Fuß nach, schlug diagonal von oben links, nach unten rechts und machte gleich wieder auf.
Nun zog die Paladina gleich das Schwert mit dem Griff zum Körper und stach zu. Genau im gleichen Augenblick näherte sie sich schnell mit einem Ausfallschritt dem Gegner.
Auch wenn es noch nicht ganz so flüssig lief, wie sie sich das selber wünschen würde, war Chiarah schon ganz zufrieden.
Sie machte jetzt aber auch erst gar keine Pause sondern ging das gleich noch mal durch.

[Völsungur]

Langsam neigte sich der Tag schon wieder dem Ende zu. Zeit sich ein geeignetes Nachlager zu suchen, meist war das ja kein großes Problem, zumindest wenn man alleine unterwegs war, in der Gruppe konnte das vielleicht schon schwieriger werden, allerdings war man da eben auch nicht so anfällig.
Der Jäger wusste woraus er achten musste, so konnte er das Risiko natürlich nicht gänzlich ausräumen aber minimieren.

In einer Mulde, unter einem Felsvorsprung fand er dann schließlich einen guten Platz für die Nacht. Sicher war das schon früher als Nachtlager verwendet worden, die Spuren waren recht eindeutig.
Hier war er zwar nicht unbedingt vor wilden Tieren geschützt, dafür aber vor Wind und Wetter. Nachts wurde es schon empfindlich kalt und es konnte jederzeit anfangen zu regnen, da war so ein Plätzchen schon gut und sicher, als in der Nacht zu marschieren war der Nordmann alle male.

Ein kleines Feuer war schnell entfacht, Völsungur hielt es recht klein, musste er doch mit Holz sparen, es reichte ja aber auch wenn er sich daran wärmen konnte, musste ja kein Signalfeuer sein.
In der Ferne konnte er Wölfe hören, die waren sicher noch auf der Jagd, sollten aber weit genug weg sein, damit sie ihm nicht gefährlich werden konnten. Gegen so ein Rudel hätte er wirklich schlechte Katen, wenn die es erst einmal auf Beute abgesehen hatten war es meist schon zu spät. Aus seiner Tasche hatte sich der Jäger ein Stück Fleisch genommen und kaute darauf herum, während er weiter die Umgebung im Auge behielt.