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  1. Beiträge anzeigen #61
    Kriegerin Avatar von Feen
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    wohin der Wind sie weht...
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    Feen ist offline
    Das kleine Eichhörnchen krabbelte an der nun deutlich riesigen Waffenmagd hinab, durch ihre Füße hindurch und zwischen den hohen Grashalmen entlang auf einen der großen Laubbäume. Sie hatte das nun schon einige Male gemacht und inzwischen war auch das kopfüberhängende Klettern kein Problem mehr, man hatte ja ordentliche Krallen zum Festhalten. Aber bisher noch nicht versucht hatte sie ein paar Sprünge, da war sie seither ziemlich zaghaft und vorsichtig geworden, man konnte sich ja etwas tun.

    Feen kletterte soweit über die dünner werdenden Äste, bis selbst ihr geringes Gewicht das Geäst zum Wackeln brachte. Dann blickte sie voraus. Schräg unter ihr verlief der Ast eines anderen Baumes, Entfernung vielleicht zwei Fuß. Das Eichhörnchen schluckte, die Nackenhaare sträubten sich ihm, unten stand Exorbita und beobachtete das Spektakel gespannt. Das Herz des kleinen Tieres hämmerte in seiner pelzigen Brust.
    Feen fasste all ihren Mut zusammen...
    krabbelte noch etwas weiter...
    und sprang...

    Zu kurz, das Geäst hatte sich beim Vorauslaufen noch so weit gebogen, dass sie nicht mit einem Satz hinüber kam. Sie fiel stumm in die Tiefe, konnte kaum einen Laut durch den kleinen Hals pressen. Das hätte das Ende sein können...
    Exorbita hatte sie gefangen. Feen war zwar noch etwas benommen, aber wohlauf. Sie krabbelte von ihr herab, ein grelles Licht erstrahlte und alsbald stand sie wieder in erhabener Größe einer jungen Frau vor ihrer Kameradin. Nur nackt. Und ihr Kopf brummte vor Anstrengung.
    "Ich... du kannst mir meine Kleider jetzt geben. Ich danke dir... danke für's Auffangen..."
    Sie kleidete sich so rasch es ihr ausgepowerter Körper duldete und deutete in Richtung Brücke.
    "Lass uns zurückgehen; die Pilze braten sich nicht von alleine."

  2. Beiträge anzeigen #62
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    Suzuran ist offline
    Wie bewegte man sich mit einem Bogen in der Hand? Durfte oder musste man sich überhaupt bewegen? Ein Tier mit dem Bogen anvisiert, würde sich von all zu schnellen und hektischen Bewegungen wahrscheinlich erschrecken, aber einen Gegner konnte man mit flinken Bewegungen wahrscheinlich verwirren, um ihn dann in einem unaufmerksamen Moment mit einem Pfeil zu treffen.
    Die junge Frau macht sich wieder viel zu viele Gedanken, dass würde sie in ihrer Lehre bei Yngvar bestimmt lernen. Sie war doch jetzt seine Schülerin, oder? Sie erhoffte sich wirklich, dass es sich nicht um eine einmalige Sache gehandelt hatte.
    Wie oder was konnte sie nur ohne ihn üben? Vielleicht würde es was bringen, wenn… Die Gestalt einer massigen Person trat in den Schatten des Baumes, wenn man vom Teufel sprach oder an ihn dachte…

    Hatten die Beiden etwa schon eine Verbindung? Als hätte er ihre Gedanken gelesen, war der Waldläufer noch einmal zum See gelaufen und hatte seiner Schülerin, den Bogen gebracht. Mit diesem konnte sie die Übungen endlich besser ausführen und musste nicht mit der Hand in der Luft herumfuchteln.
    Arm strecken, die Sehne mit zwei Fingern ziehen, ohne Pfeil konnte sie nicht schießen, also ließ sie die Finger mitsamt Sehne wieder langsam zurückgleiten. So konnte sich die junge Frau die Kraft des Bogens nur schwer vorstellen. Wie würde es sich anfühlen, wenn sie das erste Mal mit Pfeilen auf ein Ziel schoss?

    Den Bogen mit einer Hand umschlossen auf ihrem Bauch ruhend, lag die junge Frau auf dem Boden, sie hatte sich zum Ausruhen auf das kühle Gras gelegt und die Augen verschlossen.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    Den ganzen Tag hatte die junge Frau der Fremden intressiert zugesehen, was sie da tat. Ihren genauen Beobachtungen zufolge schien es sich um eine Übung für das Bogenschießen zu handeln, wie sie auch zuerst angenommen hatte. Eine ganze Weile hatte diese Frau die Übungen durchgezogen, bis ihr Lehrer, so nahm Vareesa an, ihr einen echten Bogen brachte. Als sie nämlich heute Mittag dort ankam, wo sie nun noch immer saß, hatte sie erst angenommen, rein aus den Bewegungen, dass die Trainierende einen Bogen bei sich hatte. Doch dieser Verdacht wurde je zerstört, als die ehemalige Dirne genauer hingesehen hatte.

    Erst, als ihr Lehrer ihr den Bogen gebracht hatte, schien die junge Frau zu verstehen, dass es sich lediglich um Steh- und Haltungsübungen handeln musste. Einer der Jäger, die einst "Kunden" bei ihr waren, hatten auch davon erzählt. Ein wenig Ahnung hatte ihr die verhasste "Arbeit" in Vengard also schon eingebracht, auch wenn viele der Geschichten wohl eher Humbuk waren. Aber das war ja nun egal. Immerhin befand sich Vareesa nun in Silden, wo sie vor lauter Faszination für das Bogenschießen ihren Hunger vergessen hatte, der sich nun fürchterlich zu rächen vermochte. Laut knurrend meldete sich plötzlich das Gefühl, nichts im Magen zu haben. Schlimmer als es sie zuvor geweckt hatte. Sie musste irgend etwas Essbares zu sich nehmen. Sie würde nun wohl oder übel ihren ersten sozialen Kontakt in Silden knüpfen müssen. Aber was, wenn die Frau sie verscheuchen würde? Nun, was konnte sie schon verlieren? Nervös und ein wenig ängstlich stand sie auf und schritt herüber zu der, ebenfalls jungen Frau, die dort im kühlen Gras lag und sich vom Training zu erholen schien.

    "Ein... Einen guten Abend... Könnt... Könnt ihr mir vielleicht sagen, wo... Wo es etwas zu... Zu essen gibt? I-i-ich... Ich habe seid dem gestrigen Mittag nichts mehr gegessen..."

  4. Beiträge anzeigen #64
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    Suzuran ist offline
    Sie richtete sich auf, um dann aufzustehen, den Bogen weiterhin mit der linken Hand fest umklammert. Kurz durch die enorme Länge der Waffe schwankend, stand sie nun aufrecht vor der verschreckt blickenden Person vor ihr.

    Neugierig schaute Suzuran den scheinbaren Neuling an, bestimmt hatte sie so auch ausgesehen, als sie das erste Mal mit dem Lagermeister in der Taverne geredet hatte.

    Um ihrem Gegenüber die scheinbare Angst zu nehmen, machte die junge Frau einen Schritt auf die ebenfalls Braunhaarige zu und lächelte.

    „Guten Abend. Ich heiße Suzuran und du? Trifft sich gut, dass du mich angesprochen hast, ich bin schon den ganzen Tag am See. Hab also auch Hunger.“

    Die Miene der Frau schien sich ein wenig zu erhellen, was Suzuran zum weitersprechen ermutigte.

    „ Wir könnten zu mir nach Hause gehen. Hast du Lust? Ich kann uns was zu essen machen.“

    Eigentlich konnte sie es nicht abwarten, sie würde die Neue so oder so bekochen, egal wie ihre Antwort jetzt ausfallen würde.
    Normalerweise war Suzuran nicht so direkt, aber sie wusste wie sich die junge Frau fühlen musste, sie hob die Hand ,zeigte in Richtung Silden und packte die Braunhaarige vielleicht etwas unsanft, vom Hunger getrieben,an der Hand und zog sie in Richtung Dorf.
    Geändert von Suzuran (14.08.2009 um 00:38 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #65
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Vareesa ist offline
    Vareesa war über die Freundlichkeit ihrer Gesprächspartnerin schon ein wenig eingeschüchtert, aber auch positiv überrascht. Und auch, wenn sie, ihrer Statur doch ein wenig überraschender einen recht kräftigen Griff hatte, so ließ sich die aus Vengard Kommende doch von ihr mit zerren. Schließlich wollte sie nicht unhöflich sein, obwohl sie auch keine Umstände bereiten wollte. "Ähm, also... Ich... Ich will keine Umstände... Au... Das war ein Stein... Ja... Ich will keine Umstäääände machen!" stammelte sie vor sich hin, während sie quer durch Silden gezogen wurde und mal auf einen großen Stein trat oder mal beinahe auf der Nase landete. Ob Suzuran es wohl gehört hatte, als Vareesa sich mit ihrem Namen vorgestellt hatte? Nun, in all der Hektik wohl nicht. Die ehemalige Dirne würde sich wohl später noch einmal in Ruhe vorstellen, brächte sie denn ein vernünftiges Wort heraus.

    Es war ein seltsames Gefühl, einmal am Handgelenk und nicht an anderen Stellen berührt zu werden, die eher... Gewohnt waren. Irgendwie verspürte die braunhaarige junge Frau eine gewisse Sympathie, zu ihrer "Entführerin". Schließlich hatte diese ohne weiteres beschlossen, Vareesa in ihre Obhut zu nehmen und sogar ihr Essen mit ihr zu teilen! Wäre sie nicht so sehr damit bedacht gewesen, auf ihr Gleichgewicht zu achten und den Weg, auf dem sie lief, so wären ihr sicher die Tränen gekommen. Doch vor lauter Herumgestolpere, was sie selbst ein wenig belustigte, kam es dann doch nicht dazu. Hoffentlich würde sie es nicht vermasseln, ihren ersten Kontakt in Silden gegen sich zu erheben. Schließlich war sie sich nicht wirklich sicher, wie man hier miteinander umsprang, auch wenn sie keinen negativen Eindruck von den Leuten bisher gehabt hatte.

    Als die beiden dann, mehr oder minder ohne größere Stürze und auch ohne irgendwelche Brüche an der Hütte von Suzuran ankamen, schloss diese auch gleich die Tür auf und bat Vareesa hinein. Zögerlich, aber dennoch neugierig steckte sie erst ihren Kopf in die Hütte, ehe der Rest folgte. Es sah gemütlich aus hier. Ein paar Stühle, ein Tisch am Fenster, durch das, ähnlich wie bei der Schmiede, das Mondlicht hindurch schien und den Raum in eine magische Atmosphäre zu tauchen schien. Zögernd blieb sie im Türrahmen stehen. Sie konnte es nicht zurückhalten. Diese Atmosphäre, die so gemütlich schien. So heimisch. Sie versuchte zumindest, es zu unterdrücken und biss sich auf die Unterlippe. Doch es half nichts. Ein paar Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Hoffentlich würde ihre Gastgeberin das nicht falsch verstehen...

  6. Beiträge anzeigen #66
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    Suzuran ist offline
    Endlich waren sie zu Hause, viel persönliches beinhaltete das Heim noch nicht, strahlte aber trotzdem eine natürlich gegebene Geborgenheit und Gemütlichkeit aus, die in Silden und den Wäldern rings umher einfach gegeben waren.
    Sie ließ ihrem Gast den Vortritt, nachdem Suzuran die Tür ihres Hauses aufgeschlossen hatte, so konnte der Neuling einen ersten Eindruck sammeln und für sich entscheiden, ob er sich hier sicher fühlen konnte.
    Kurz danach trat Suz selbst ein und verschloss die Eingangstür hinter sich, lehnte sich an und fragte die Hungrige „ Gibt es was, was du nicht isst?
    Ich arbeite seit neustem für die Sildener Essensausgabe und bekomme manchmal ein paar Restzutaten mit nach Hause. Daraus könnte ich uns…“.
    Der umherblickende Gast drehte sich nach den Worten Suzurans um, schnell noch ein paar Tränen wegblinzelnd. Verwirrt schaute sie die Braunhaarige junge Frau an. Hatte sie etwas falsch gemacht? Was hatte sie nur…nur falsch gemacht?
    Verunsichert sprach sie weiter und missachtete die feuchte Backe ihres Gegenübers.

    „Daraus könnte ich uns etwas, al.. also falls du, falls du noch möchtest.. oder gefällt es dir hier nicht? Vielleicht etwas zaubern, aber ich kann dich auch zur Taverne führen, wenn du das möchtest.“

  7. Beiträge anzeigen #67
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    Da hatte Suzuran die Tränen der jungen Frau wohl missverstanden. Natürlich gefiel es ihr hier. Sehr sogar. Mehr sogar noch, als in ihrem alten Elternhaus. Hier hatte alles diesen gemütlichen, heimischen Anklang von Ruhe und Geborgenheit. Dazu noch die Bewohnerin, die so fürsorglich und nett war, sie zu sich einzuladen und ihr Essen zu teilen.

    "Na-natürlich gefällt... Natürlich gefällt es mir... H-h-hier... Es ist nur..." die junge Frau presste die Lippen zusammen. Sie wollte Suzuran sagen, was sie bedrückte und wie gerührt sie von solchen Kleinigkeiten war, die für sie soviel bedeuteten. Doch sie konnte es nicht. Mit zusammen gepressten Lippen ging sie auf ihre Gastgeberin zu und legte ohne weiteres die Arme um sie. Sie roch gut. So nach frischem Gras. Vermutlich kam es daher, dass sie wohl zuvor im kühlen Gras gelegen war. Langsam und mit zittriger Stimme begann Vareesa dann schließlich zu sprechen, ihr Gegenüber noch immer umarmt.

    "W-w-weißt du... Noch nie..." sie zog die Nase kurz hoch. "Noch nie hat... Noch nie hat mich jemand so freundlich behandelt wie du... Weißt du... Ich... Ich kam hierher, weil... Weil... Mein altes Leben... Es ging in Flammen auf... Ich danke dir, Suzuran..."


    Mit einem zufriedenen Lächeln ließ sie schließlich von der völlig perplexen Suz ab, die sie lediglich mit großen Augen anstarrte und scheinbar nicht verstand, was hier vor sich ging. Ja, Vareesa war zufrieden. Sie fühlte sich seid einer Ewigkeit wieder irgendwo gut untergebracht, auch wenn es wohl nicht immer so sein konnte. Jetzt genoss sie den Moment und die Gesellschaft dieser freundlichen und netten Person. Das war es, was sie im Moment intressierte und wer weiß... Vielleicht würden die beiden ja Freunde werden?

  8. Beiträge anzeigen #68
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    Suzuran ist offline
    Das konnte man wohl einen Gefühlsausbruch nennen, diese kannte Suzuran zu genüge von ihrer Mutter und von sich selbst eigentlich auch, bisher hatten sie nur noch keine Gelegenheit gehabt, in Silden zum Vorschein zu kommen.
    So stand sie nun da, eine Frau in ihren Armen, wahrscheinlich sogar Älter als sie selbst, die sich rührend, für eine Selbstverständlichkeit bedankte, als wäre es eines der größten Geschenke, dass man ihr hätte machen können.
    Sympathie stieg in ihr auf, Symphatie für diese hilflos wirkende Frau, die Beschützerinstinkte weckte.
    Was erzählte Vareesa da alles, das Gesprochene ergab keinen richtigen Sinn, aber Suzuran durfte die Aufgelöste jetzt nicht durchlöchern, auch wenn sie gerne nachgefragt hätte.
    Die Umarmung wurde gelöst, Suzuran wurde mit erleichtert, glücklichen Augen angeschaut und starrte selbst mit großen Augen auf die interessante Frau, mit der wohl besonderen Geschichte.

    Suzuran würde sie jetzt erst einmal verköstigen und ihr dann anbieten, bei ihr zu Schlafen, falls der Neuling noch kein zu Hause hatte.
    Wahrscheinlich würde dieser, das Angebot ablehnen, denn wer würde schon lieber ein Bett teilen, wenn er ein Bett für sich alleine in der Taverne haben konnte.
    Aber Fragen würde nichts kosten, Gesellschaft wäre angenehm und als Beraterin für den Bogenkauf würde sich Vareesa bestimmt auch gut machen.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    Nach einem sehr unterhaltsamen und netten Abend lag die junge Frau in weichen Daunen, wie sie es schon länger nicht mehr ungestört getan hatte. Leise seufzend kuschelte sie sich weiter in die Weiche Decke, das Kissen und... Nun, auch wenn es seltsam aussah und vielleicht einen falschen Eindruck erweckte - an ihre Gastgeberin. Doch das war dem Mädchen, das so früh lernen musste, eine Frau zu sein herzlich wenig. Sie war in diesem Moment einfach froh, jemanden zu haben, der bei ihr war. An dem sie sich festhalten konnte. Eine Person, die einfach... Einfach da war.

    Die Nacht war sehr lange gewesen und beide hatten sich viel erzählt. Kleine Dinge, die sie erlebt hatten. Jedoch hatte Vareesa versucht ihr Gegenüber mehr von sich sprechen zu lassen. Schließlich wollte die junge Frau ihr nicht erzählen, dass sie einst eine dreckige Hure in einem schäbigen Bordell Vengards war, in dem jeder seinen Dreck abgelassen hatte. Ob Suzuran schon einmal mit einem Mann... Zusammen war? Sie wollte gar nicht fragen und die, äußerst gut kochende Frau sogar vielleicht verärgern, indem sie so etwas ansprach. So etwas musste nicht sein. Wie auch immer. Erst, als es langsam hell wurde, entschlossen die beiden dann, sich langsam schlafen zu gehen. Auch, wenn Suz ihr das Angebot schon unterbreitet hatte, bei ihr schlafen zu können - sie tat es noch einmal. Und zu ihrer scheinbaren Überraschung hatte Vareesa eingewiligt.

    "Aber ich warne dich... Ich schlafe sehr unruhig... Ich hoffe es ist in Ordnung."

    Und nun lag sie hier. So ruhig hatte sie wohl noch nie geschlafen, wie in dieser Nacht. Oder wie an diesem Morgen? Es war ihr egal, hauptsache sie konnte sich noch eine Weile so gut fühlen. So ruhig und gut gelaunt. Das Lächeln wollte aus ihrem Gesicht gar nicht mehr weichen wollte und ihre tiefblauen Augen vor Zufriedenheit strahlten. Ob Suzuran wohl etwas dagegen hatte, dass sie so auf ihr hing? Nun, im Moment schien sie zu schlafen. Sie sah genauso freundlich aus, wie am gestrigen Abend, als sie Vareesa in ihre Hütte geschleppt hatte. Einen Moment lang beobachtete sie die Frau, die sie erst so kurz kannte. Doch dann wankte ihr Blick zu einem der Fenster, durch das man die letzten Strahlen der untergehenden Sonne sehen konnte. Hatten die beiden so lange geschlafen? Wie auch immer. Ohne weitere Gedanken, kuschelte sie sich wieder an Suzuran... Hoffentlich würde sie das nicht falsch verstehen...

  10. Beiträge anzeigen #70
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    Suzuran ist offline
    Das Essen hatte ihrem Gast wohl geschmeckt oder sie hatte nur aufgrund eines so großen Hungergefühls, den Teller bis auf den letzten Rest blank gegessen.
    Gesättigt und müde waren sie bis in die frühen Morgenstunden schwatzend im, zu zweit etwas engen, aber sehr gemütlichen Bett, gelegen.
    Immer wieder hatte sich die Braunhaarige an Suzuran gedrückt, man konnte es fast kuscheln nennen, was der Neuling da tat.
    Bei ihren Gesprächen ließ sie sich alles von Suz aus der Nase ziehen, was der Gastgeberin zu immer später werdender Stunde irgendwann zu anstrengend wurde, bis sie dann immer öfter mehr von sich erzählte und erzählen musste.
    Aber sie musste ihrem Gast vielleicht etwas Zeit lassen, vielleicht würde sie sich Suz irgendwann öffnen, könnte sich aus der Bekanntschaft eventuell eine Freundschaft entwickeln?

  11. Beiträge anzeigen #71
    Kriegerin Avatar von Exorbita
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    Exorbita ist offline
    Ein wirklich schöner tag neigte sich dem Ende zu. Die Sonne verschwand und machte Platz für den Nachthimmel. Die Vögel sangen ihr Abendlied, bevor auch sie sich zurückziehen würden.
    Exorbita war immer noch in Silden, wusste sie noch nicht wann die Edelmagd wieder weiter reisen würde. An diesem Tag, jedenfalls sollte es noch nicht soweit sein.

    Eben hatte sich Exorbita um ihren Hengst gekümmert. Sie legte großen Wert darauf, sich soweit es ging selber um ihn zu kümmern. Soir lag ihr doch sehr am Herzen und schließlich hatte sie alleine die Verantwortung für ihn.

    Was sie am Vorabend erlebt hatte ging ihr immer noch nicht aus dem Kopf, da würde sie wohl noch etwas brauchen um das zu verarbeiten aber die Pilze waren wirklich lecker gewesen, vielleicht hatten sie ja sogar noch besser geschmeckt, weil sie die selber gesammelt hatten.
    Gerade ging sie wieder zurück zu Feen, den Abend wohl gemütlich ausklingen lassen. Vielleicht würde sie am kommenden Tag etwas ausreiten, bei Soir hatte die Waffenmagd schon eine Unruhe spüren können, er wollte wohl seine ganze Kraft mal wieder entfalten, vielleicht würde sie ihm den gefallen tun.

  12. Beiträge anzeigen #72
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    Suzuran ist offline
    Ein eigener Bogen musste her, dass stand für die Sildenerin schon nach der ersten Übungseinheit mit Yngvar fest.
    Suzuran hatte Glück, denn das wenige Geld, das sie besaß, würde gerade für einen einfachen Bogen ausreichen, zumindest hoffte die Braunhaarige das.
    Nachdem sie in Erfahrung gebracht hatte, wo es in Silden die Möglichkeit gab einen Bogen zu kaufen, war sie sofort zum Fischerviertel marschiert, wo eine Bognerin ihre Werkstatt haben sollte.
    Die Hütte war nicht leicht zu finden, wäre nicht an einem der Gebäude ein auffälliges Schild befestigt gewesen, wäre die Suchende direkt daran vorbeigelaufen.
    Die Aufschrift „Zum schwarzen Pfeil“ war dann der Beweis, dass es sich hier um die Bogenwerkstatt handeln musste. Die junge Frau klopfte und wartete gespannt, auf die Tür blickend, auf eine Reaktion.

  13. Beiträge anzeigen #73
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Hätte sie irgend einen Menschen der mit ihr hier lebte, hätte Bospa nun gesagt, dass jene Person sich ans Fenster stellen soll und wenn sie schreien würde, müsste jene Person dann daraus springen und die Wächter holen. Ja, so wäre es wenn sie einen Mitbewohner hätte. So aber nahm die schwarzhaarige, zierliche Frau die ihr Haar recht kurz trug, ihren Langdolch parat und sammelte sich um Mut zu fassen. Wer kam noch so spät nachts? Sie hatte nur wenig Kontakt zu den Menschen in Silden. Sie war scheu wie ein Reh und die Nachreden der dummen Waschweiber nahmen ihr allen Mut, um mal unter die Leute zu gehen. Ein Glück hatte sie eine zeitintensive Arbeit. Wer konnte es dann aber sein? Bospa schlich an die Tür und lauschte. Da atmete jemand, räusperte sich. Eine Frauenstimme? Bospa hielt denn Langdolch stichbereit, während sie langsam die Tür öffnete und eins ihrer braunen Augen durch den Türspalt lugte. Tatsächlich eine Frau und harmlos wirkend. Die Bognerin öffnete die Tür.
    "Bewahre! Was möchtest du...zu so später Stunde?", fragte die Schwarzhaarige etwas schüchtern.

    ornlu

  14. Beiträge anzeigen #74
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    Suzuran ist offline
    Aufgeregt stand Suzuran vor der Tür, die sich einen klitzekleinen Spalt geöffnet hatte, nichts war zu sehen, nur das Atmen der Person dahinter war zu hören. Die Bognerin, es war wirklich eine Frau, vergrößerte zögerlich den Spalt, bis die Tür offen stand.
    Die zierliche Frau schien sich zu wundern, wer sie zu so später Stunde noch in ihrer Werkstatt aufsuchte.

    "Gu...Guten Abend! Ich... Ich bin auf der Suche nach einem Bogen. Bin ich denn hier richtig?"

    Hoffentlich war das hier auch die richtige Adresse und hoffentlich hatte diese Frau einen schönen Bogen.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Eine Kundin und so wie sie sprach, hatte sie wohl auch Angst. Kein Wunder, draußen war es auch dunkel! Bospa musterte sie auf und ab, dann steckte sie den Kopf etwas raus und sah nach links und rechts.
    "Komm rein. Ich habe auch immer Angst, wenn es so dunkel ist. Perverse, wilde Tiere und Säufer aus der Grünen Krähe könnten einen erschrecken.", sprach Bospa mit leiser Stimme und zog die junge Frau rein.
    Innen drin war es sehr ordentlich. Alles schien in Bospas Hütte und Werkstatt im Nebenraum fein säuberlich aufgeräumt, geputzt und am passenden Ort bestimmt. Gar ein Kohlestift lag im rechten Winkel zur Tischkante des Tisches.
    Bospa brauchte etwas, doch dann merkte sie, dass sie hier in ihrer Hütte war und hier alles sein konnte.
    "Ich bin Bospa. Ich baue die Bögen der Waldläufer und meine Harpienfederpfeile sind über Silden hinweg bekannt. Komm mit.", sprach sie stolz und führte sie in ihre Werkstatt. es roch hier nach Leim, Harz und Holz. An einem Brett waren Tiersehnen gespannt und auf dem Werktisch lag ein noch unfertiger Bogen. Die junge Frau schaute auf diesen.
    "Der ist für einen von der Falkensippe. Das sind die besten Schützen des Landes.", meinte Bospa und öffnete eine große, längliche Kiste. Darin waren fertige Bögen aller Art. Von Jagdbögen und Kurzbögen über Reiterbögen bis hin zu den echten Waldläuferbögen.
    "Such dir einen aus. Ich spanne dann eine Sehne darauf und du kannst den etwas testen. Die hier sind günstiger und einfacher. Ich kann dir auch einen anfertigen. - Wie heißt du?", fragte die Bognerin und ging ein paar schritte zurück.

    ornlu

  16. Beiträge anzeigen #76
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    Suzuran ist offline
    Eine Hand packte Suzuran am Arm und zog sie in die Hütte, vorher hatte sich die schwarzhaarige Bogenbauerin noch vergewissert, dass von ihrem Gast und von der dunklen Straße keine Gefahr ausging.
    Die Worte über versoffene Männer, mit irgendwelchen perversen Absichten überhörte die Neusildenerin. Wenn sie den Worten, der wahrscheinlich schon länger in Silden ansässigen Person Glauben schenken würde, hätte die Braunhaarige einen von Angst geprägten Nachhauseweg vor sich, wenn sie sich in der Nacht überhaupt noch vor die Tür wagen würde.
    Suzuran schaute sich erst in der Hütte, dann in der Werkstatt um, in die sie geführt wurde. Hier ruhte alles penibel an seinem dafür vorgesehenen Ort, bis es von seiner Besitzerin für eine bestimmte Arbeit gebraucht wurde.
    Sie schnupperte, alles roch hier anders, Gerüche die Suzuran nicht wirklich kannte und deshalb nicht identifizieren konnte.

    Ihre Aufmerksamkeit schenkte Suzuran dann aber lieber einem unfertigen Bogen, der sich ihr auf einer Art Tisch präsentierte und dann einer Kiste, die eine Vielzahl an unterschiedlichen Bögen beinhaltete.

    Erstaunt über die Auswahl schaute Suz, die Schwarzhaarige an und fragte: „ Kann ich mich bei einer solch großen Auswahl überhaupt entscheiden? Ich beherrsche das Bogenschießen noch nicht und ich weiß nicht welcher Bogen für mich geeignet ist. Un…Und außerdem, er muss bezahlbar sein.“

    Vor lauter Verunsicherung und Angst, auch ja den richtigen Bogen auszuwählen und ihn hoffentlich bezahlen zu können, hatte die junge Frau vergessen sich vorzustellen.

    „Ähm, entschuldigt, mein Name.. .ich heiße Suzuran.“

  17. Beiträge anzeigen #77
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    "Suzuran, ein schöner Name.", sagte Bospa und ging vor, ehe sie sich vor die Kiste hockte.
    "Der hier ist für Anfänger. Wenig Spannkraft ist nötig und so kann man etwas länger halten, ehe man schießt. Ich würde aber eher diesen hier nehmen, wenn du noch kaum Übung hast, es aber lernen willst. Mit der Zeit wirst du sie ja haben. Haben hier viele in Silden. Er wirkt zwar etwas kurz, aber einen Langbogen wie den da brauchst du ja auch nicht? Ist ein einfacher Jagdbogen aus Weidenholz hier aus der Gegend. Seine Zugkraft sollte für alles andere auch genügen. Mit dabei ist eine Snappersehne und natürlich ein kleiner Lederköcher mit Pfeilen. Für dich einen großen Korb mit Obst vom Markt und 150 Goldstücke. Ist ein guter Preis, Suzuran. - Und ja der Korb, weil ich nie auf dem Markt bin. Die Waschweiber sind dort und sie können mich nicht ausstehen. Mein Haar ist ihnen zu kurz und weil ich nicht mit ihnen rede...reden sie schlecht über mich. Ach wäre Ornlu hier, der würde mit einem Blick diese alten Vetteln davon jagen. Oder Dekker.", sinnierte Bospa, ehe sie bemerkte wie sie schwärmte und rot anlief.
    "Nun was sagst du?", fargte die Bognerin.

    Ornlu

  18. Beiträge anzeigen #78
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    Suzuran ist offline
    Übung hatte sie wirklich noch keine und wie kräftig ihre Arme waren, konnte Suzuran auch nicht einschätzen. Würde sich die Kraft durch das Training enorm steigern? Sie wusste es nicht und musste
    sich somit auf das Fachwissen der Verkäuferin verlassen und nickte der Redenden zu.

    „Ja ich, ich verlasse mich da auf ihre Erfahrung. Und mein Gold müsste gerade dafür ausreichen und den Korb werde ich morgen sofort besorgen.“

    Suzuran empfand Mitleid mit der zierlichen Frau, sie schien es hier nicht leicht zu haben. Insgeheim erhoffte sie sich den Bogen sofort mitnehmen zu können, dass würde die Misstrauische aber bestimmt nicht zulassen.

  19. Beiträge anzeigen #79
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Es war soweit, seine Schülerin war bereit die letzte und entscheidende Prüfung abzulegen, dazu hatte Elonhil einen jungen Kämpfer bewegen können, für ein paar Goldmünzen gegen seine Schülerin anzutreten. Er selbst wäre im Kampf vielleicht zu nachsichtig und das wäre ganz sicher nicht Sinn der Sache. Rudolf hatte den Schwertkampf bereits gemeistert, verfügte auch über etwas mehr Erfahrung als seine Schülerin, so ziemlich ideal.

    Noriko wartete schon und da Rudolf noch nicht da war nutzte der Lehrmeister die Zeit um noch ein paar Worte zu verlieren.

    Sei gegrüßt!
    Heute wirst du gegen einen Gegner antreten müssen, der sich sicher ebenwürdig ist. Natürlich hat das auch seinen Sinn.
    Du hast nun bei mir einiges gelernt und ich möchte nun sehen, wie das in einem recht realitätsnahen Kampf umsetzen kannst. Ich möchte dich prüfen, um es kurz auszudrücken.
    Ich bin aber überzeugt, dass du deine Sache gut machen wirst.
    Ich rede aber schon wieder viel zu viel, da kommt gerade dein Gegner. Rudolf, er hat den Schwertkampf gemeistert und sicher etwas mehr Erfahrung als du, wist daher wirklich alles geben müssen.


    Elonhil war aus der Gefahrenzone gegangen und hatte beiden noch mal klar gemacht wo die Grenzen liegen und sie diese auch nicht überschreiten durften. Wenn doch würde er augenblicklich eingreifen.
    Der Lehrmeister gab das Zeichen, somit konnte es losgehen.

  20. Beiträge anzeigen #80
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Wo dir der Wind den Rücken kräftiger stärkt, als auf jedem Schiff,
    wo dir das Gras geschmeidiger den Weg unter deinen Stiefeln auslegt,
    wo dir die Pappelpollen heftiger denn je in die Nase fliegen,
    da kannst du nur im herrlichen Sildner Ländchen sein.


    Ronsen musste heftig niesen. Herzhaft schnäuzte er sich die Nase, während er von den Waldwichtelwachen ins Dorf gebracht wurde. Er war ja schon einmal hier, man sah es ihm und Antgar an, dass sie keinen weiteren Unfug treiben würden. Ronsen hatte den Wachen auch seine schweren Waffen geben wollen, aber so gut war der Service hier nun auch nicht, er konnte sie selbst tragen.
    "Mit euch auf der Jagd verzieht sich jedes Tier von selbst, oder?", frotzelte einer der Wächter, nachdem der Admiral sein Taschentuch weggesteck hatte.
    "Wenn ihr wüsstet, was ich schon erlegt habe, würdet ihr eine Nasen nicht so hoch heben!"
    Die Gleichgültigkeit in der Stimme des Paladins sorgte dafür, dass sich keiner weiter provoziert fühlte. Das musste auch nicht sein, war ja schon schlimm genug, wie viel krasser die Waldis ihr Land jetzt hüteten. Gut, Ronsen hatte allen Grund, sauer, ja aggressiv zu sein, nach allem, was damals im Rebellenlager vorgefallen war. Aber wahrscheinlich hatte nicht die Hälfte der Städter hier etwas damit zu tun, sie griffen ihn nicht an, er griff sie nicht an, es war wieder Waffenstillstand und fast schon Friede, Freude, Eierkuchen.

    "Was verschleppt euch denn nach Silden?", fragte der Wachmann, als sie in etwa die große Brücke am Fluss erreichten.
    "Tanken", antwortete Ronsen knapp, "Wir brauchen einfach nur eine gute Mahlzeit, etwas Bier und ein ruhiges Bett für die Nacht. Mehr nicht."
    "Wenn ihr Gold habt, könnt ihr auch-..."
    "Keine Sorge",
    sie waren auf der anderen Seite der Brücke angekommen, "Ich glaube, wir kommen jetzt schon allein klar, danke."
    "Bleibt von den Kavernen fern. Die Taverne ist dort hinten. Und nervt unsere Frauen nicht, sonst gibt es morgen einen vierhundert Pfund Braten für uns."
    'Und ich dachte, ihr seid alles Eunuchen'
    , aber das sprach Ronsen nicht laut aus. Er winkte Antgar, ihm zu folgen.

    "Was mir an Silden gefällt", meinte Ronsen eine Weile, während sie am See entlang liefen und die Ruhe der Natur genossen, "Es riecht immer nach Kuchen. Mmh... riechst du das? Die Weiber backen hier wie es Weiber normalerweise tun sollten. Hier gehört die Frau noch hinter den Herd, so ist das nämlich! Dort zum Beispiel, der Klassiker!"
    Er zeigte auf eine große Holzhütte mit Steganlage direkt am See. Eine junge Frau, vielleicht zwanzig Sommer, stellte gerade einen Kuchen zum Abkühlen auf das Küchenbrett. Als sie Ronsen mit seinem dicken Finger auf sich zeigen sah, erschrak sie kurz.
    "Ahoi, Mädchen. Einen leckeren Kuchen habt ihr da!"
    "Ein Stück kostet zwei Silberlinge. Aber jetzt verbrennt ihr euch noch die Zunge daran."

    "Wir können warten, schön habt ihr's hier."
    "Kann ich euch etwas anderes anbieten?",
    antwortete das Mädchen trocken, "Mein Stand ist auf der anderen Seite des Hauses."
    "Dann komm ich besser mal besser herum."
    Ronsen zwinkerte ihr zu und die beiden Soldaten trafen die Verkäuferin vor ihrem Hauseingang wieder. In großen Lettern stand darüber: "Feens Allerlei".
    "Ihr seid also Feen?"
    "Und ihr könnt lesen, wie schön."

    Man spürte eine gewisse Abneigung zu den Städtern in ihrer Stimme. Vielleicht lag es aber auch nur an Ronsens Aussehen. Der große Aufreißer war er nicht mehr. Dafür konnte er mit einem kleinen, gefüllten Geldbeutel auftrumpfen.
    "Schenk mir ein Glas Milch ein und die Brezel da nehm ich auch. Antgar du auch was?"
    Sein Kamerad schüttelte den Kopf.
    "Ein Paladin, der Milch trinkt!", lachte Feen, "Hey Exorbita, sind bei euch alle Männer so?"
    Noch eine junge Frau kam aus der Hütte, sie machte gerade den Abwasch. Ronsen runzelte die Stirn, denn das Gesicht war ihr nicht ganz unbekannt.
    "Hey, Waffenmagd! Ihr macht das aber hoffentlich freiwillig, oder?", Exorbita erklärte ihm die Situation. Dass sie nur Pause in Silden machte und bei Feen gegen Arbeit untergekommen war.
    "Soso", der Paladin aß derweil seine Brezel und trank die Milch, "Ich hoffe ihr trainiert noch ordentlich im Schwertkampf. Mein Kamerad Antgar hier darf nämlich auch keine Pause machen, sonst kommt er aus der Übung."
    Ronsen schaute nach Feen, die gerade wieder im Haus verschwunden war.
    "Den Kuchen bitte!", rief er ihr noch hinterher, dann erklärte er Exorbita sein Vorhaben...

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