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Komplize des Lee
Ich würde das Problem eher an der Grafikkarte sehen. Ein weiteres Indiz dafür ist nämlich, dass einer dieser Vorfälle passierte, kurz nachdem ich The Witcher 3 beendet hatte: Die Grafikkarte war noch gut heiß und der Lüfter lief ziemlich laut. Als ich die externe Festplatte an den PC stecken wollte, wurde wieder der Monitor schwarz und die Grafikkarten-Lüfter sind "ausgetrudelt" als wenn sie von jetzt auf gleich keinen Strom mehr bekämen.
So leid es mir tut: Derart einfach lässt sich leider nichts belegen (die Indizien erzeugen keine belegbare kausale Verbindung), schon gar nicht durch ein einzelnes Ereignis. Das Netzteil oder eine möglicherweise nicht leicht zu identifizierende Komponente auf dem Mainboard kommen hier ebenso infrage. Du sagtest mal etwas zu einem Montagefehler. Auch das ist möglich. Dennoch lassen sich derartige Fehler in fast allen Fällen durch systematisches Vorgehen (z.B. mögliche Unbekannte aus dem Spiel nehmen) und sensibles und ebenfalls systematisches Beobachten einkreisen. Man würde hier, wenn einem die Kiste schon gehört und man derart viel alltagspraktischen Umgang damit hat, beispielsweise erst mal differenzieren wollen, ob die statische Aufladung wirklich so trennscharf das Problem provoziert oder ob die Ausfälle auch sonst auftreten, wenn man etwas per USB anstöpselt und was das überhaupt für Geräte sind. Haben die eine eigene Stromversorgung? Oder passiert es erst ab einer gewissen Stromstärke, die der USB-Port bereitstellen muss? Gut, ein Impuls, wie er beim Aufladen eines in der Peripherie verbauten Kondensators schon mal auftritt, kann genügen, was zu berücksichtigen wäre, wenn es denn in eine solche Richtung läuft.
Ich möchte die Theorie von der Grafikkarte nicht angreifen aber zu bedenken geben, dass unter denselben Bedingungen in so einer Lastsituation auch die übrigen Komponenten wärmer werden, weswegen da vor allem auch Mainboard und Netzteil potentielle Kandidaten bleiben, solange man nichts weiter weiß. Es gibt nämlich viel zu starke Abhängigkeiten zwischen den Subsystemen, als dass man über einfache Kategorisierungen einen Millimeter weiter käme. Damit sage ich nicht, dass ich deine Idee schlecht fände, nur ist sie leider ähnlich "gut" oder "schlecht" wie viele andere.
Hm, es könnte ja auch sein, dass die Grafikkarte mit einem größeren, flächigen Metallteil sehr nah an einem Gehäuseteil liegt, sodass die Gesamtkonstruktion ganz unglücklich einen Kondensator bildet. Dann könnte sich der Spannungspuls auch über eine Streukapazität vom Gehäuse in die Grafikkarte einkoppeln.
Die Streukapazität alleine könnte das noch nicht begründen. Es müsste schon einiges zusammenwirken. Dazu eine ganz schön komplexe Materie stark verkürzt, um uns längliche Abhandlungen zu ersparen:
Damit der faradaysche Käfig so wenig hilft (perfekt geschlossen ist er tatsächlich nicht), müsste die Grafikkarte wie ein Leitungstranformator (z.B. wie bei einem Koaxial-bzw. Topfkreis) wirken (was so eine Karte tatsächlich bis zu einem gewissen Grad auch immer ist) und überdies noch ziemlich unglücklich aufgebaut sein. Das ist zwar alles in Versuchen zeigbar, und solches wird wohl gelegentlich bei EMV-Tests in Erscheinung treten, aber es müssen schon so einige dumme Zufälle zusammenkommen, damit sich das dermaßen leicht wiederholbar als dermaßen schädlich auswirkt. Ich würde daher erst mal nicht so kompliziert denken wollen. Das kann man sich für später aufheben, wenn alles andere ausscheidet.
Ich möchte nochmal betonen, dass ich diese Spannungsimpulse nie bewusst provoziert habe! Das passiert halt wenn ich ganz in Gedanken bin und da überhaupt nicht dran denke. Ich habe nicht die Absicht, irgendwelche Teile meines PC kaputt zu grillen.
Na ja, den meisten Leuten passiert das nicht so oft, zumindest nicht in der Intensität. Was ich damit gemeint habe: Wenn bei deinen Materialien eine besonders ungünstige Konstellation vorliegt, so ist das im Endeffekt dasselbe wie ein provozierter Fall (absichtlich etwas zugespitzt), etwa vergleichbar mit einer falsch ausgelegten Gasleitung, was ich so lange bewusst in Kauf nehme, bis das Haus explodiert. Wenn die Versicherung davon erfährt, zahlt sie berechtigterweise nicht oder holt sich das Geld von mir zurück, obwohl ich das nicht aktiv verursacht habe. Oder einfacher: Ich laufe nicht erst durch Hundescheiße und dann über den Teppich. Falls doch, muss ich mir wohl den Dreck zurechnen lassen.
Edit: @jabu: Weißt du eigentlich ob generell die Masse der Platinen intern mit den leitenden Gehäuseteilen verbunden werden?
Siehe den entsprechenden Beitrag von foobar.
Irgendwie muss das Gehäuse ja über das Netzteil auch geerdet sein, sonst könnte das Metallgehäuse ja im Fehlerfall auf irgendeinem gefährlichen Potential liegen...
Ja klar, die gehören im Normalfall direkt miteinander verschraubt. Deswegen ist normalerweise der Schutzleiter mit der Masse verbunden, die gleichzeitig Signalmasse ist, was immer wieder zu hässlichen Brummschleifen (und manchmal sogar zu Kurzschlüssen) führt (moderne Datenleitungen sind eher symmetrisch, was die Problematik entschärft). So ganz glücklich ist das gewiss nicht, aber wenigstens ein einigermaßen sicherer Schutz gegen die gefährliche Netzspannung, solange der Schutzleiter durchgängig ist und die Hausinstallation den Vorschriften entsprechend funktioniert.
Ob der Schutzleiter bei dir versagt, müsste durch Widerstandsmessungen unter leichter und vorsichtiger mechanischer Manipulation der Leitungsverbindung(en) (Schukostecker bis zum PC-Gehäuse) herauszufinden sein. Beim leichtesten Zweifel an seiner Funktion würdest du besser ein neues Netzkabel verwenden. Falls die Verbindung innerhalb des Netzteils nicht gegeben ist, muss ein neues Netzteil her. Eingriffe sind für Laien viel zu gefährlich, weil sie kaum beurteilen können, ob der Zustand erwarten lässt, dass sich auch künftig keine Gefahren ergeben werden, was sich natürlich auch auf die Dauerhaftigkeit des Schutzleiteranschlusses bezieht. Das sind zwar unglaublich einfache Dinge, aber ganz ohne Erfahrung geht es nicht.
Viele Fehlfunktionen im Zusammnehang mit USB-Anschlüssen sind auf ein gealtertes bzw. defektes Standbynetzteil zurückzuführen, welches mit im Blechkäfig des Netzteils untergebracht ist. Empfindlichkeit gegenüber statischer Aufladung gehört jedoch normalerweise nicht dazu.